Ihre PostLeserbriefe

Anklagebank

Zum Leitartikel „Der Betrüger als Vorbild“ (CIG Nr. 38, S. 1)

Die Interpretation der Sündenfallgeschichte hat mir gut gefallen. Ich möchte aber die Aussage, dass Adam die Schuld auf Eva schiebt, korrigieren. In Gen 3,12 heißt es: „Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben.“ Gott steht also als Erster auf der Anklagebank, nicht die Frau.

Benedikta Klinkhammer, Dahlem 

Deutungsfrage

Zum Zeitgang „Wie kommt Hitler neben Jesus?“ (CIG Nr. 38, S. 3)

Es befindet sich in diesem Bild ein seitlicher Eindringling, der das Geschehen stören will. Der Protagonist Jesus agiert unbeeindruckt in seiner Aufgabe. Wir sind ständig von getarnten Gefahren bedroht, die unsere Manipulationsanfälligkeit kennen. Dem Autor sei Dank für den Hinweis auf unsere Vergangenheit.

Dr. Klaus Niermann, Neu-Anspach

Eine weitere Deutung des umstrittenen Kirchenbildes: Nicht „die Juden“ kreuzigen Jesus, sondern Hitler (in der Toga eines Römers). Wegen deutlich sichtbarer Kritik kam man damals schnell in Haft oder gleich in ein KZ. Insbesondere auch Pfarrer.

Werner Sakel, Dissen

Lebensthema

Zum Zeitgang „Friedensfreunde?“ (CIG Nr. 37, S. 3)

Während meiner Arbeitszeit im russischen Teil der Sowjetunion haben mich die Gastfreundschaft, Kinderliebe und die Kameradschaft mit russischen Kollegen nicht unbeeindruckt gelassen. Wenn wir mit fremden Menschen wirklich zusammenleben, ist es schwer, Feindschaft zu empfinden und zu praktizieren. Wir müssen lernen, zwischen einem System und den Menschen zu unterscheiden.

Alfred Dilger, Rees

Man kann dieser Dar- und Gegenüberstellung von Kriegsnotwendigkeit und Friedensbereitschaft nur zustimmen. Dass wir Christen mit solchen Ambivalenzen umgehen sollten, scheint zum Gebot der Zukunft zu werden. So höre ich „zähneknirschend“ Pistorius’ Rede von der Wehrtüchtigkeit und bleibe als Christ doch überzeugter Friedensbote.

Josef Eisend, Malsch

Ich bin 1940 geboren und mein ganzes Leben lang hat mich das Thema Krieg und Frieden begleitet. Ich bin Priester geworden, um den Geist der Versöhnung in die Welt zu tragen. Der Fall der Berliner Mauer war der Höhepunkt in meinem Leben. Ich will mich einsetzen für den Frieden ohne Waffengewalt und baue im Glauben auf die Hilfe Gottes.

Karl-Heinz Köchling, Düsseldorf

Menschenleid

Zum Leitartikel „Marterholz & Lebensbaum“ (CIG Nr. 37, S. 1)

Nach einer eindrucksvollen Schilderung der Kreuzigung Jesu steigert sich die Autorin zu der Aussage, am Kreuz habe „der inkarnierte Gott selbst“ gehangen. Dem möchte ich mit Hans Küng widersprechen: Am Kreuz hängt nicht Gott, wohl aber Gottes Gesalbter, sein „Christus“. Mit anderen Worten: Die oft schon Kindern gegebene Auskunft „Hier hängt der liebe Gott“ ist nicht richtig. Das Kreuz ist für die christliche Tradition nicht das Symbol des leidenden Gottes, sondern des Todesnot leidenden Menschen.

Walter Lange, Castrop-Rauxel

Eine Schande

Zum Kommentar „Die Geschichte von Ali“ (CIG Nr. 37, S. 2)

Danke für diesen wichtigen Beitrag! Der Fall ist eine Schande für ein Land, das Religionsfreiheit im Grundgesetz formal anerkennt. Eine Schande vor allem für die regierenden, sich christlich nennenden Parteien.

Christian Modehn, Berlin

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