Nach langen Diskussionen über seinen Standort (vgl. zuletzt CIG Nr. 29, S. 2) verlässt der Cranach-Triegel-Altar vorübergehend den Naumburger Dom. Wie eine Sprecherin des Domkapitels der Katholischen Nachrichten-Agentur sagte, wird der Altar ab November für zwei Jahre am Campo Santo Teutonico nahe dem Petersdom zu sehen sein. Mit der Ausleihe nach Rom wollen die Verantwortlichen Zeit für eine dauerhafte Lösung gewinnen.
Der Altar besteht aus modernen Kunstwerken des Leipziger Malers Michael Triegel und historischen Teilen des Künstlers Lucas Cranach des Älteren, geschaffen zwischen 1517 und 1519. Seit 2022 sorgt der Standort des Marienaltars im heute evangelischen Naumburger Dom für Streit. Fachleute der Weltkulturorganisation UNESCO und deren Beraterorganisation ICOMOS kritisieren, dass das Werk Triegels zu dominant gegenüber der mittelalterlichen Architektur und den Glasfenstern des Westchors wirke. Ein Umzug ins Nordquerhaus fand jedoch keine Zustimmung in der Gemeinde. Regionalbischof Johann Schneider sprach von einem „Abstellplatz“, worauf man sich nicht einlassen werde.