Ihre PostLeserbriefe

Kriege ächten

Zum Zeitgang „Friedensfreunde?“ (CIG Nr. 37, S. 3)

Vielen Dank für diesen unbefangenen Blick aus einer Warte, die höher ist als ein Schützengraben. Die unablässige Werbung für den Kriegsdienst verfängt Gott sei Dank nicht bei allen. Es war einmal nicht unschicklich zu sagen, dass Konflikte auch ohne Waffengewalt lösbar sind – gerade auch mit „bösen“ Kontrahenten. Es sei erinnert: Das Ende des alten Ostblocks war nicht das Verdienst der Waffen. Es ist das Verdienst der Bevölkerung des Ostens, der Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Leninwerft, der ostdeutschen Bürgerbewegung, der Linken und Christen gemeinsam, von Michael Gorbatschow, Papst Johannes Paul II. und vielen anderen mutigen Frauen und Männern.

Klaus Noichl, Oberstdorf

Felix Evers argumentiert mit den 27 Millionen Kriegsopfern der Sowjetunion und schließt daraus auf eine besondere Verantwortung gegenüber Russland. Dabei ist wichtig, dass Russland nicht mit der Sowjetunion identisch ist. Die Ukraine war während des Zweiten Weltkriegs Teil der Sowjetunion und hatte schon aus geographischen Gründen einen wesentlichen Teil der Opfer zu beklagen. Die meisten Mitgliedstaaten von EU und NATO waren an dem Angriff auf die Sowjetunion nicht beteiligt, haben also auch keine Verpflichtung gegenüber dem russischen Aggressor.

Peter Redel, Erlangen

Die Argumentationen des geschätzten Autors kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das gegenwärtige Russland, ein aggressives, Nachbarn mit Krieg und Zerstörung überziehendes, Kinder verschleppendes, totalitäres Terrorsystem, dessen Ende keinesfalls abzusehen ist, ist wohl kein vom Westen erfundenes Zerrbild des Bösen. Dass unsere freiheitliche Demokratie verteidigenswert ist, das kommt mir in dem Beitrag zu kurz. Puschkin, Gogol, Tschechow und Kaminer werden nicht aus meinem Bücherregal geworfen – aber das sind wohl andere Größen.

Christoph Obermayer, Simbach am Inn

Engagement

Zum Zeitgang „Christliche Tugenden in der Energiewende“ (CIG Nr. 36, S. 3)

Die ethisch-moralische und die naturwissenschaftlich-technische Sichtweise stimmen beide und fordern zum Engagement heraus. Aber wie? „Getrennt denken und verbunden handeln“ scheint Motto und Leitmotiv für Zukunftsverantwortung zu sein. Kritik und Widerspruch gehört dabei genauso dazu wie eine Kirche, die nicht beim Heilsauftrag stehen bleibt, sondern auch ihrem Weltauftrag wie Bewahrung der Schöpfung, Ausgleich durch Gerechtigkeit und Suchen nach Friedenskompromissen nachkommt.

Josef Eisend, Malsch

Für erfolgreichen Klimaschutz hätte ich drei andere christliche Tugenden hervorgehoben. Ausgehend von der schockierenden Tatsache, dass der Erderschöpfungstag 2025 wieder früher erreicht war als im Vorjahr (am 24. Juli), würde ich auf die Grundtugenden der Liebe und der Gerechtigkeit pochen! Um beide in diesem Zusammenhang verwirklichen zu können, bedarf es drittens der Tugend des Maßhaltens, des Verzichts.

Beatrix Braun, Rodalben

Wörtlich?

Zum Leitartikel „Radikaler Neuanfang“ (CIG Nr. 36, S. 1)

Jesus spricht Klartext, dass es Nachfolge nicht zum Nulltarif gibt. Es geht darum, Prioritäten zu setzen. Was dominiert mein Leben, was hat Vorrang, was ist nachrangig? Ein radikaler Neuanfang heißt im Sinne des Wortes ein Stück weit Zurück zu den Wurzeln. „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder“, bedeutet nicht kindisch, sondern wieder offenherzig und neugierig zu werden und sein Leben und seine Gewohnheiten im christlichen Sinne zu ändern.

Norbert Müsch, Rees

Sichtweisen

Zu mehreren Beiträgen über Carlo Acutis (CIG Nr. 37, S. 6 sowie CIG Nr. 35, S. 4)

Vielen Dank für diese Beiträge mit ihren so unterschiedlichen Sichtweisen auf die Heiligsprechung von Carlo Acutis. So kann jeder für sich entscheiden, welche Sichtweise seinem Verständnis von Gott und Glaube am nächsten kommt.

Roswitha Rother, Kaufbeuren

Dank vor allem für den Beitrag von Michael Alperowitz und seiner gut begründeten Einschätzung, dass Carlo Acutis zum Vorbild „taugt“. Den aufgezeigten kontrastierenden Zusammenhang in der Analyse der Situation der deutschen Kirche finde ich treffend.

Bernhard Appel, Freiburg

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