Bereichernd
Zur „weit!“-Beilage „Glauben bekennen“ (CIG Nr. 22)
Die Ausgaben rund um das Jubiläumsjahr des Konzils von Nizäa waren und sind für mich außerordentlich bereichernd, zuletzt das Interview mit dem Fundamentaltheologen Magnus Striet, in dem dieser Abschied nimmt von der klassischen Soteriologie, wonach Jesus für unsere Sünden gestorben sei.
Hermann Westbrock, Hamminkeln
Wenn ich die Texte von Theologen über Gott/Jesus lese, tut es mir oft in der Seele weh, dass so viel über ihn gesprochen wird, aber seinem Wort „Mein Reich ist mitten unter Euch“ anscheinend kein Glaube geschenkt wird. Um jemanden kennenzulernen, muss ich in Beziehung zu ihm gehen, mit ihm sprechen, über das, was mich bewegt, ihn an meinem Alltag teilnehmen lassen und lernen, seine Zeichen oder seine Sprache, in denen er sich mir offenbaren möchte, in meinem Alltag zu verstehen. Es ist spannend, sich auf Gott einzulassen, ein Abenteuer, was mich aber mit einem Gefühl von großer Geborgenheit und Weite erfüllt, einer Nähe, die ich nicht mehr missen möchte.
Beate Schinke, Karlsruhe
Wer zahlt?
Zum Kommentar „Einseitig exzellent“ (CIG Nr. 22, S. 2)
Das Geld, das der Staat ausgeben möchte, wird mit harter Arbeit vor allem im MINT-Bereich verdient. Der kam in den letzten zwanzig Jahren, nicht nur an den Hochschulen und in der Forschungsförderung, deutlich zu kurz. Vor diesem Hintergrund ist die im Artikel beschriebene veränderte Schwerpunktsetzung weg von den Geistes- hin zu den Naturwissenschaften ein erster, wenn auch kleiner, Schritt in die richtige Richtung.
Michael Pfläging (online)
Lückenhaft
Zum Artikel „Ordnung und Licht“ (CIG Nr. 22, S. 6)
Als Literaturwissenschaftlerin und „Liebhaberin“ von zahlreichen Werken Thomas Manns bin ich natürlich erfreut, wenn dieser anlässlich seines 150. Geburtstages im CIG gewürdigt wird. Allerdings erscheint mir die Darstellung zu einseitig, weil lückenhaft. Thomas Mann favorisierte lange die Monarchie als Staatsform, da er als Konservativer eine deutsch-nationale Gesinnung hatte, wie man in den Betrachtungen eines Unpolitischen zu Zeiten des Ersten Weltkriegs erkennen kann. Erst seit 1922 zeigte sich seine Kehrtwende. Auch dass er bei seinen Festvorträgen anlässlich des Goethe-Jubiläums 1949 nicht nur begeistert empfangen wurde, verwundert wenig, wenn man bedenkt, dass manche seine regimekritischen Worte gerne lauter in Nazi-Deutschland vernommen hätten als aus dem Ausland.
Sabine Bertram, Münster
Thomas Manns Verfolgungssituation während der Hitlerzeit ist mir Anlass, auf die erneute faschistische Gefahr in unserem Bundesland Sachsen-Anhalt hinzuweisen. Bei der kommenden Wahl zum Landtag 2026 droht eine Machtübernahme durch die AfD. Eine absolute Mehrheit ist zu erwarten mit schlimmen Folgen.
Dieter Müller, Magdeburg
Nachdenklich
Zum Beitrag „In der Schwebe“ (CIG Nr. 22, S. 4)
Die Metaphorik des Schwebens bezüglich meines Glaubens macht mich nachdenklich: Solche Gotteserfahrung kann bereichernd und erfüllend sein, wenn mich nicht Angst überfällt, ER könnte mir „ent-schweben“. Aber das ist ja die Herausforderung des Glaubens!
Veronika Rademacher, Olpe