Der folgende Vorschlag orientiert sich am Aufbau einer Wort-Gottes-Feier. Diese Feierform hatte die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils auch für die Vorabende der höheren Feste vorgeschlagen (SC 35).
Die Elemente eignen sich ebenfalls für eine Vesper mit ausführlicher Verkündigung des Wortes Gottes.
Eröffnung
- Lied: Der du die Zeit in Händen hast (GL 257/KG 355)
- Leiter/in: Kreuzzeichen, liturgischer Gruß
Wir sind heute hier zusammengekommen, um dieses Jahr vor Gott zu bringen – mit allem, was es uns gebracht hat: schöne Momente, die uns getragen haben, aber auch Sorgen, die uns immer noch nachgehen. Wir schauen auf ein Jahr, das in vielen Teilen der Welt von Krieg, Zerstörung und Leid geprägt war. Apokalyptische Bilder aus dem Gazastreifen, der Ukraine und aus anderen Krisengebieten waren fast täglich präsent in den Medien. In dieses Jahr hinein wurde Papst Leo XIV. gewählt. Seine ersten Worte auf der Loggia des Petersdomes waren ein Aufruf zum Frieden – nicht als großes Wort, das besonders großen Einfluss auf die Weltpolitik hatte, sondern zunächst als Aufgabe für jeden von uns. Die Botschaft lautet: „Frieden zu stiften ist eine Aufgabe, die bei dir anfängt – in der Familie, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, in der Kirchengemeinde, im Verein oder im Wohnort.“ Jesus Christus ist uns dabei als Friedensstifter ein Vorbild. Er ist der, der uns Kraft und Mut zuspricht, wenn wir nicht mehr weiterwissen. Zu ihm rufen wir:
- Christusrufe: GL 163,6/KG 60,5
- Eröffnungsgebet: MB2, Tagesgebet S. 1083 („Herr, du bist der Gott des Friedens …“)
oder: Die Wort-Gottes-Feier am Sonntag (Schweiz) 32021, S. 148 („Gott und Vater. Dein Sohn hat allen …“)
Verkündigung der Heiligen Schrift
- Prozession mit der Heiligen Schrift: Dein Wort ist Licht und Wahrheit (GL 630,4/KG 273)
- Lesung: Jes 2,2–5 (rev. Lektionar VIII, S. 122/„altes“ Messlektionar VIII, S. 131)
- Antwortpsalm: Psalm 146 (GL 77/KG 636/U 219)
- Lesung: Kol 3,12–15 (rev. L VIII, S. 191/ML VIII, S. 203 f.)
- Lied: Wenn das Leid jedes Armen (GL 470,2/U 130,2)
oder Ruf vor dem Evangelium: rev. L VIII, S. 147/ML VIII, S. 104
- Evangelium: Mt 5,1–12 (rev. L VIII, S. 147/ML VIII, S. 105)
- Leitgedanken für eine Ansprache: Die heutigen Lesungen zeigen uns, dass Frieden kein fernes Ideal ist, sondern unser gemeinsamer Auftrag. Der Prophet Jesaja richtet den Blick in eine Zukunft, in der Schwerter zu Pflugscharen werden und die Völker miteinander lernen, Wege der Verständigung zu gehen. Paulus macht deutlich: Frieden beginnt damit, dem Bösen nicht Raum zu geben und dem Schlechten nicht mit gleicher Münze zu antworten. Das erfordert innere Stärke, gerade in einer Welt, in der Gegengewalt oft als einziger Ausweg erscheint. Jesus schließlich nennt Menschen selig, die Frieden stiften – nicht, weil sie immer Erfolg haben, sondern weil sie Gottes Herz sichtbar machen. Frieden wächst dort, wo wir den ersten Schritt tun: im Alltag, in Beziehungen, in unserer Kirche und Gesellschaft. Wenn wir uns von Christus leiten lassen, wird aus kleinen Gesten der Versöhnung eine Hoffnung, die stärker ist als jede Angst. So werden wir zu Menschen des Friedens – heute, hier, miteinander.
- Kurze Stille
- Lied: Verleih uns Frieden gnädiglich (GL 475/KG 589/U 268)
Jahresrückblick
Mehrere Sprecher/innen tragen im Wechsel Nachrichten des Jahres vor:
Einen vollständigen Jahresrückblick finden Sie an dieser Stelle ab Ende November 2025. Vielen Dank für Ihre Geduld!
Hinweise auf Ereignisse im eigenen Bistum: Jubiläen, Diözesanversammlungen, Wallfahrten, Personalien …
- Im Jahr 2025 wurden in unserer Gemeinde … Kinder und … Erwachsene getauft.
- … Kinder feierten ihre Erste Heilige Kommunion.
- … Jugendliche und … Erwachsene empfingen die Firmung.
- … Ehepaare schlossen den Bund des Lebens im Sakrament der Ehe.
- (Evtl. Kirchen- oder Altarweihe, Pfarrgemeinderatswahlen, neue pastorale Mitarbeiter/innen, Primiz, andere wichtige Ereignisse)
- Der Herr rief … Gemeindemitglieder zu sich in sein ewiges Reich.
- Es geht nicht nur um Schlagzeilen, Daten oder Zahlen, sondern auch um uns selbst. Was war für jede und jeden von uns am wichtigsten?
– Stille –
- Gesang:
Kantor/in: Schweige und höre (GL 433,2/KG 600/U 112,1)
- L: Wir vertrauen dem Herrn der Zeit. Sein Friede sei allezeit mit uns.
Lobpreis, Dank und Bitte
- Lobpreis: Die Wort-Gottes-Feier am Sonntag (Schweiz) 32021, S. 55
oder: Den Herren will ich loben (GL 395/KG 760/U 145)
oder: Lobe den Herren (GL 392/KG 524/U 260)
oder: Danket Gott, denn er ist gut (GL 402/KG 186)
- Fürbitten:
L: Im Vertrauen auf Gott, der den Frieden will, rufen wir:
– Alle: Wir bitten dich, erhöre uns.
Sprecher/in:
- Für Papst Leo XIV.: dass seine Friedensappelle viele Herzen bewegt.
- Für unsere Kirche: dass sie ein Ort des Miteinanders bleibt, auch wenn Meinungen verschieden.
- Für die Menschen in den Kriegsgebieten dieser Welt: dass sie Schutz finden und Wege der Versöhnung möglich werden.
- Für alle, die Verantwortung in Politik und Gesellschaft tragen: dass sie mutig und gerecht zum Wohl aller handeln.
- Für Familien, Beziehungen und Freundschaften, in denen Streit und Unsicherheit herrschen: dass Vergebung möglich wird und neue Schritte aufeinander zu gelingen.
- Für unsere Verstorbenen (des Jahres): dass sie in Gottes Frieden vollendet werden.
- Vaterunser:
L: Lasst uns beten, wie unser Herr Jesus Christus uns zu beten gelehrt hat:
A: Vater unser …
Abschluss
- Gebet: MB2, Tagesgebet S. 1088 („Gott, du bist ohne Anfang und ohne Ende …“)
- Segensbitte: Der Leiter/Die Leiterin beschließt den Gottesdienst mit persönlichen Segenswünschen und der Segensbitte: GL 671,3/KG S. 368
oder: Versammelt in seinem Namen (Trier 32019), S. 130/WGF Schweiz (22021), S. 61 f.
- Entlassung:
L: Singet Lob und Preis.
– A: Dank sei Gott, dem Herrn.
- Orgel/Instrumentalmusik
oder Lied: Von guten Mächten (GL 430/KG 554/U 101)