Leserbrief8/2024

Zu: „Der Herr sei mit euch“, Gd 4/2024

Beim liturgischen Gruß geht es um mehr als um eine „bloße Begrüßung“. Vielmehr soll die Gegenwart Christi zugesagt und ins Bewusstsein gehoben werden: in der versammelten Gemeinde, in seinem Wort, im Sakrament und im aus der Sendung gelebten Alltag ist Christus gegenwärtig, ist er „mitten unter uns“.
Im Rahmen meiner Diplomarbeit (vor mehr als 30 Jahren) hatte ich die Gelegenheit, diesen Gruß in der offiziellen Form des brasilianischen Messbuches kennenzulernen. Dort antwortet die Gemeinde auf die Anrede des Priesters („Der Herr sei mit euch“) mit: „Er ist mitten unter uns.“ Wie stark kommt in dieser Übertragung doch die angesprochene „Selbst-Vergewisserung“ der Gemeinde zum Tragen! Ich habe diesen Gedanken dann in meine Arbeit als theologischer Mitarbeiter in die Gemeinschaft vom „Haus der Stille“ (Steiermark) eingebracht.
Dort haben wir diesen Gruß in der Form „Christus ist bei uns“ – „Ja, er ist in unserer Mitte!“ schon seit mehr als 30 Jahren in Gebrauch, und er hat sich in dieser Zeit trotz einer aufgrund unserer Gäste ständig fluktuierenden Gottesdienstgemeinde zu einer Selbstverständlichkeit entwickelt.
Eines stimmt auf jeden Fall: Es braucht auch eine neu formulierte Einleitung, auf die dann diese eindeutige Antwort erfolgen kann. Mit „Der Herr sei mit euch“ würde das nie funktionieren.
Wir haben uns jedenfalls als Gemeinschaft zu diesem Schritt entschlossen im Bewusstsein, damit dem Kern des Gemeinten näher zu sein als mit der gewohnten Formel.
Hans Waltersdorfer, Haus der Stille, Heiligenkreuz a. W.

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