Ilsabe Alpermann u. a. (Hg.): Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt. Hymnologische Kommentare zu den Liedern im Ergänzungsheft zum Evangelischen Gesangbuch, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2023; 220 S.; 35,00 €; ISBN 978-3-525-50034-7
Das 2018 erschienene Ergänzungsheft
zum Evangelischen Gesangbuch (vgl. Gd 14–15/2019, S. 173) enthält
32 Lieder, die nicht im Stammteil des
(noch) aktuellen EG enthalten sind (das
neue EG soll 2027 erschienen). Es steht
im Zusammenhang mit der seit 2018 in
der Evangelischen Kirche in Deutschland
geltenden „Ordnung gottesdienstlicher
Texte und Lieder“. Zu den Liedern sind
nun als Ergänzungsband der Liederkunde
zum Evangelischen Gesangbuch hymnologische
Kommentare erschienen. Ein Viertel
der 32 kommentierten Lieder findet
sich auch im Stammteil des katholischen
Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“, weitere
in GL-Eigenteilen. Die Lieder „Mit
dir, Maria, singen wir“ und „Die Heiligen,
uns weit voran“ erweitern das Repertoire
ökumenisch. Daher ist es interessant, die
„evangelischen“ Kommentare mit den „katholischen“
zu vergleichen – dies ist seit
Erscheinen der ersten „echten“ katholischen
Liederkunde, Die Lieder des Gotteslob
(Stuttgart 2017), leicht möglich. Die
einzelnen Artikel sind von jeweils unterschiedlichen
Autorinnen und Autoren
verfasst. Da die Lieder ein meist jüngeres
Entstehungsdatum haben, konnten noch
lebende Musikschaffende zur Entstehung
ihrer Lieder befragt werden, wodurch
den Liedporträts eine gewisse persönliche
Note verliehen wird.
Mittagshore. Gesungenes Stundengebet, hg. von der Abtei Münsterschwarzach, St. Ottilien: EOS-Verlag 2023; 336 S.; 34,95 €; ISBN 978-3-8306-8146-5
Das von der unterfränkischen Benediktinerabtei
Münsterschwarzach herausgegebene
Mittagshorenbuch enthält neben
den Hymnen, Antiphonen und Psalmen
des mittäglichen Stundengebets im Zweiwochenrhythmus
auch Notenfassungen
für das gesungene Gebet. Wie bereits der
Titel erahnen lässt, richtet es sich nicht in
erster Linie an „Tagzeitengebet-Einsteiger/innen“, sondern eher an diejenigen,
deren Leben durch die Stundengebets-
Horen geprägt ist. Auch das Fehlen eines
Vorwortes und eines Registers, nicht abgedruckte
Psalmtöne und die Notation
im „gregorianischen“ Vierliniensystem
lassen darauf schließen, dass diese Publikation
ihre Anwender/innen eher im monastischen
Insidertum sucht. Das ist bedauerlich,
denn mittlerweile werden „spirituelle
Verschnaufpausen“ in der Höhe
des Tages auch von vielen Weltchristinnen
und -christen als gewinnbringend
erfahren.
Für diejenigen, die das bekannte
„Münsterschwarzacher Layout“ gewohnt
sind (vgl. ähnliche Publikationen wie das
Antiphonale zum Stundengebet oder das
Benediktinische Antiphonale), bietet es eine
gute und kompakte Zusammenstellung
aus dem Deutschen Antiphonale (Münsterschwarzach
1972–1975) mit offensichtlich
überarbeiteten Texten des Münsterschwarzacher
Psalters für das gesungene
Mittagsgebet.
Kantor Axel Simon, DLI, Trier