Wie Marilyn Monroe

Es ist schon etliche Jahre her, da besuchte ich eine Kita in Stuttgart. Eine Kita, die ein besonderes gesundheitspädagogisches Konzept hatte. Bei meinen Kita-Besuchen laufe ich – neben Gesprächen mit den Fachkräften – einfach im Alltag der Kinder mit. Da robbe ich dann gern mal auf dem Boden oder esse in einem Gesprächskreis auch mal einen Vollkornkeks. In der besagten Stuttgarter Kita war ich mit zwei Kindern in einem Raum, in dem an mehreren Stellen auf Kinderhöhe an der Wand Spiegel hingen. Auch flache kreisrunde Spiegel mit einem Durchmesser von vielleicht gerade mal 15 Zentimetern. Neben einem der Spiegel hingen zwei Porträtaufnahmen. Eine von einem ca. 60-jährigen Mann mit kritischem Blick und eine von einer ca. 20-jährigen Frau, die sich gerade schminkt. Eines der Kinder, ein fünfjähriges Mädchen, blieb an genau diesem kreisrunden Spiegel hängen. Sie blickte hinein und machte zunächst ein sehr ernstes, fast regloses Gesicht. Dann schloss sie ihre Augen, öffnete diese wieder und begann in einem kreativen Prozess ihren Gesichtsausdruck stetig zu verändern. Irgendwann schien sie ihren Ausdruck gefunden zu haben und hielt inne. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, den Mund geschlossen, mit den Augen zur Seite blickend, selbstbewusst, direkt und ganz bei sich. Für mich wie Marilyn Monroe. Wie Kinder ihren Körper erkunden, zeigen sie uns auf vielfältige Weise. Wie Sie die Kinder dabei begleiten und unterstützen können, zeigen wir Ihnen in dieser Ausgabe!

Monika Janzer
janzer@herder.de

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