Mit dieser Ausgabe sind wir in der Mitte des Novembers angekommen. Er gilt als Nebelmonat (vgl. CIG Nr. 45, S. 2) und steht im Zeichen von Totengedenken und Besinnung. Das ist wichtig und gehört zum Leben. Es ist bezeichnend, dass viele Zeitgenossen dazu keinen Zugang haben. In einer Umfrage erklärte sage und schreibe nur ein Prozent der Deutschen, den November zu mögen. Zu den derzeit am häufigsten gesuchten Begriffen im Internet gehören „Novemberblues“ und „Herbstdepression“. Dagegen sollen laut selbst ernannter Experten Licht, Bewegung und eine vitaminreiche Ernährung helfen. Wir steuern an dieser Stelle positive Nachrichten bei.
1 | Belém. In Brasilien hat die Weltklimakonferenz (COP30) begonnen. Noch eine Woche lang beraten mehr als 190 Staaten über Maßnahmen gegen die Erderwärmung. Nicht dabei sind die USA, deren Präsident Donald Trump den von Menschen verursachten Klimawandel als den „weltweit größten Betrug aller Zeiten“ bezeichnet hat. Laut dem Spiegel kann dies aber sogar zum Vorteil werden: „Eine Trump-Delegation hätte die COP30 höchstens sabotiert. Ohne die Supermacht mit der verblendeten Regierung wird man in Brasilien vermutlich deutlich besser vorankommen.“
2 | Dresden. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat nach fast 20 Jahren eine neue friedensethische Denkschrift vorgelegt. Das Dokument wird vor allem für seinen Realitätssinn gelobt, etwa bei seinen Aussagen über die Wehrpflicht, wo es heißt: „Aus der Tradition der evangelischen Ethik heraus ist gut begründbar, dass sich Einzelne für die Sicherheit des Gemeinwesens in die Pflicht nehmen lassen.“ Friedensorganisationen werfen der EKD eine „Kapitulation vor der Aufrüstung“ vor.
3 | Wien. Anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome von 1938 haben sich die österreichischen Bischöfe entschieden gegen Antisemitismus gestellt. In einer Erklärung schreiben sie: „Wenn der jüdische Glaube an den Einen und Ewigen geschmäht und geschändet wird, verlieren auch wir Christen diesen Ursprung, aus dem wir leben.“
4 | Georgsmarienhütte. Die Theologin, Pastoralreferentin und Herder-Autorin Lisa Quarch ist zur Geistlichen Leiterin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend gewählt worden. „Das ist der Ort, an dem ich leben, glauben und arbeiten möchte“, sagte die 29-Jährige.
5 | Klosterneuburg. Zum freimütigen Bekenntnis des Glaubens hat der designierte Erzbischof von Wien, Josef Grünwidl, aufgerufen. „Es gibt keinen Grund für christliche Minderwertigkeitskomplexe oder kirchliche Rückzugsgefechte“, sagte er. Das Evangelium sei „die beste Botschaft für die Welt von heute“.
6 | Berlin. Fünf Projekte sind mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis ausgezeichnet worden. Darunter ist „Gemeinsam statt einsam“ aus Fürstenwalde (Brandenburg), bei dem sich 40 Schülerinnen und Schüler im Altenpflegeheim am Dom mit Bastelaktionen und Gesprächsrunden engagieren.
7 | Barsinghausen. Worte wie „Herbstdepression“ sollte man eigentlich gar nicht verwenden. Denn eine Depression ist eine ernste psychische Erkrankung, nicht bloß ein Stimmungstief. Daran hat Teresa Enke erinnert, deren Mann, der Torhüter Robert Enke, sich im November vor 16 Jahren das Leben genommen hat. Seine Witwe hat daraufhin eine Stiftung gegründet, die über Depression aufklärt. Teresa Enke sagte jetzt: „Hätte es damals so ein Netzwerk, so eine Aufklärungsarbeit, so ein umfassendes Wissen über die Krankheit gegeben, dann hätte Robbi sich nicht suizidiert ... Er dachte ja wirklich, er ist alleine.“