Erstmals wurde in New York ein Muslim zum Bürgermeister gewählt. Eigentlich sollten Herkunft und Religion im demokratischen Betrieb keine Rolle spielen. Und doch ging der Wahlsieg des 34-jährigen Zohran Mamdani als Sensationsmeldung um die Welt. Auch bei mir klingt die Nachricht gut eine Woche später noch nach – zu gern klammert man sich an jede Hoffnungsbotschaft aus den USA, die unter Donald Trump in rasantem Tempo Richtung Autoritarismus getrieben werden. Nun ist New York in vieler Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung, sodass man sicher nicht von einer Trendwende im Land sprechen kann. Auch ist offen, ob Mamdani seine Versprechen von bezahlbarem Wohnraum und kostenloser Kinderbetreuung einlösen kann. Dass er jedoch gerade mit diesem offensiven Sozialprogramm die Wahl gewonnen hat, zeigt, dass Populismus und Egoismus nicht alternativlos sind. Wenn das keine Meldung ist!
Wie aus scheinbar Erstarrtem Leben wachsen kann, zeigt auch Gotthard Fuchs, wenn er Ostern im November entdeckt (vgl. S. 6) – während Christian Heidrich und ein polnischer Kollege die ständige Gefährdung des bereits Erreichten thematisieren (vgl. S. 3/4).