Dieser Tage war Angela Merkel zu Besuch im Meeresmuseum in Stralsund. In weiten Teilen war es ein recht typischer PR-Termin: Die ehemalige Bundeskanzlerin ließ sich fotografieren, wie sie eine Schildkröte fütterte, und erkundigte sich nach dem Wohlergeben eines Pinguins, für den sie vor Jahren eine Patenschaft übernommen hat. Ein Satz, der bei der Veranstaltung fiel, ist mir aber in Erinnerung geblieben. Man könne in diesen Tagen der aufgeheizten Debatte einiges vom Meer lernen, sagte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer – Ruhe, Gelassenheit. Vielleicht auch die Fähigkeit, sich den Ebbe- und Flutzeiten anzupassen. Dieses Bild gefällt mir – nicht nur, weil ich selbst vor Kurzem noch im Urlaub am Strand saß und aufs Meer hinausgeschaut habe.
In dieser Ausgabe besucht Heinrike Paulus eine Ausstellung zur Ernährung der Zukunft und erklärt, warum Algen bald fester Bestandteil des Speiseplans sein könnten (vgl. S. 3). In unserem Monatsheft weit! berichten wir von leerstehenden Kirchen, in die neues Leben einzieht – ein bisschen wie Einsiedlerkrebse, die eine neue Behausung suchen. Und Gotthard Fuchs erinnert daran, wie wichtig es ist, das Meer (und die ganze Schöpfung) zu schützen (vgl. S. 4).