Einstimmung zum Thema "Die Zukunft der Kirchengebäude"Begrüßung

Moderner Kirchenbau, Blick von innen auf eine Fensterfront mit kleinen rot-blau-weiß gemusterten Scheiben. Die hölzernen Türen geben einen Durchblick auf Bäume im Freien.
Leer geräumt und profaniert ist die Kirche Zur Heiligen Familie in Rhede. Doch immerhin: Die Tür steht offen. Vielleicht für eine neue Zukunft des Gebäudes? Gelungene Beispiele gibt es viele, etwa in Maastricht (vgl. unser Titelbild und die Reportage auf S. 11) © Foto: Harald Oppitz / KNA

Wie ehrfurchtgebietend ist doch dieser Ort! Er ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels.“ Was der Erzvater Jakob unter dem Eindruck seines Traum von der Himmelstreppe gesagt hat (Gen 28,17), steht über dem Hauptportal vieler Kirchen: Hic est domus Dei et porta caeli ... Natürlich, Gott ist unendlich größer als jedes Haus, das ihm Menschen jemals bauen könnten. Aber lässt er sich vielleicht dennoch – auch — in und an und mit Kirchen finden? Lässt sich hier eine Ahnung von ihm bekommen?

Kirchen(gebäude) sind Heimat, sie inspirieren immer wieder neu, über Gott nachzudenken, ihn zu erfahren, in Beziehung mit ihm zu treten. Ich liebe es, (alte und neue) Kirchen zu entdecken, mich von den Architekten und ihrer Theologie leiten zu lassen. Zugleich gibt es Gebäude, zu denen ich wohl für immer eine besondere Verbindung haben werde: Das ist zuerst Sankt Stephan in Karlsruhe, wo ich zur Erstkommunion gegangen bin und viele Jahre Ministrant war. Seit langem gehört auch das Freiburger Münster zu meinen Lieblingen. Als ich kürzlich wieder mal eine Schulklasse durch die Kathedrale führen durfte, fragte mich ein Junge, ob ich deren Grundstein gelegt hätte. Ich hoffe mal, die Frage kam ihm nur, weil ich mich doch ganz ordentlich mit dem Münster auskenne ... Und dann ist da natürlich der moderne Kirchenbau von Sankt Maria Magdalena, wo ich jetzt schon lange zuhause bin. Danke, dass auch Sie, liebe Leserin, lieber Leser, Ihre Lieblingskirchen mit uns geteilt haben (vgl. S. 12).

Wer heute über Kirchengebäude nachdenkt, stößt indes vor allem auf Herausforderungen. Weniger Gläubige, sinkende Kirchensteuereinnahmen – das hat Folgen auch für die Gotteshäuser. Zehntausende Kirchen in Deutschland dürften bis 2060 geschlossen werden, sagen Experten voraus. Eine riesige Aufgabe, und zwar nicht nur logistisch! Kirchen sind eben keine Immobilien wie andere. Viele solcher Aspekte rund um die Zukunft unserer Gotteshäuser nehmen wir in dieser Ausgabe in den Blick.

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