Hilfe, unser Internet ist ausgefallen und alles liegt lahm

Der Vorteil einer digitalisierten Kita? Alles ist übersichtlich, strukturiert und von allen Geräten aus zu erreichen. Und der Nachteil? Ohne Internet bringt einem das alles überhaupt nichts.

An jenem Vormittag kam eine Kollegin auf mich zu und meinte, das Telefon in ihrer Gruppe funktioniere nicht. Ob sie sich meins aus dem Büro leihen könne. Doch wie sich schnell zeigte, streikte auch dieses. Keine Anrufe gingen raus. Aber war der Morgen nicht auch verdächtig ruhig gewesen und das Telefon stumm? Sofort setzte ich mich an den Computer, um den Träger per E-Mail über unseren Telefonausfall in Kenntnis zu setzen. Doch ins Internet kam ich leider auch nicht. Da war mir alles klar, denn unsere Telefonanlage läuft komplett über das Internet.
Es dauerte nicht lange und schon ploppte ein Problem nach dem anderen auf: Wie sollten wir jetzt auf die Essensbestellung zugreifen? Oder wie konnten die Eltern uns überhaupt erreichen? Wie würden wir sie verständigen, wenn wir ihr Kind abholen lassen müssten? Auch auf die Daten der Familien für den Notfall und die Eltern-Info-App haben wir nur online Zugriff. Ganz zu schweigen von der Haustechnik: Heizungssteuerung, automatische Spülvorgänge des Wassersystems, Außenbeleuchtung – all das wird bei uns über das Internet gesteuert. Und das Allerwichtigste: Wie konnten wir überhaupt einen Notruf absetzen? Dann erfuhren wir des Rätsels Lösung: Bei Straßenarbeiten war aus Versehen die Internetleitung zur Kita gekappt worden. Voraussichtliche Dauer der Reparatur: vier bis sieben Tage. Mir wurde heiß und kalt. Es ist schon Wahnsinn, wie sehr wir mittlerweile von der Technik abhängig sind. Schnell gelangten wir zu der Einsicht, dass wir sowieso nichts unternehmen konnten, außer abzuwarten. Zum Glück konnte ich dank WLAN-Zugang in der benachbarten Grundschule immerhin über mein Privathandy noch den Träger kontaktieren und eine Info an alle Eltern über unsere eingeschränkte Erreichbarkeit loswerden. Die Zugangsdaten für unsere Info-App hatte ich mir in weiser Voraussicht schon vor einiger Zeit eingeprägt. Nun also sollten die Eltern bei dringenden Anliegen bitte unseren Träger kontaktieren. Danach taten mein Team, die Kinder und ich das einzig Richtige: die ruhigen Tage ohne Störung durch E-Mails oder Telefon gemeinsam genießen. Und was haben wir aus unserem „Kita-Blackout“ gelernt? Digitalisierung, ja, gern! Aber nur noch mit „Backup“: Seit dem Vorfall haben wir eine Telefonliste mit wichtigen Nummern – also Träger, Eltern, Essenslieferant und andere – ausgedruckt und an zentraler Stelle abgeheftet. Gleichzeitig haben wir unser altes Diensthandy für Notfallanrufe reaktiviert, auf meinem eigenen Handy einen Zugang zur Info-App installiert und uns ansonsten ausgiebig in Gelassenheit geübt. Denn nun wissen wir, dass wir für alle Fälle gewappnet sind und eine zeitweise Unerreichbarkeit im Grunde gar nicht so schlimm ist.

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