Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
»Getauft und gesandt« – das ist das Motto des Außerordentlichen Monats der Weltmission. Mit seiner Initiative lenkt Papst Franziskus die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt, der beim Thema Mission aufgrund der Kolonialgeschichte mit Recht oftmals vernachlässigt wurde: die missio ad gentes, die Sendung aller Christinnen und Christen zu den Völkern. Das Thema ist nicht einfach. Erfahrungen von Zwangsbekehrung und Unterdrückung in der Missionsgeschichte werfen bis heute ihre Schatten. Der Versuch, den eigenen Glauben als die bessere Alternative im Vergleich zu anderen Auffassungen zu präsentieren, ist verpönt. Wie also heute antworten auf die Aufforderung Jesu: »Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!« (Mk 16,15)? Was kann es bedeuten, als Christinnen und Christen »missionarisch in derWelt« zu sein? Der Außerordentliche Monat der Weltmission ist eine Einladung, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.
Das vorliegende Heft will zu dieser Auseinandersetzung beitragen. So zeichnet Christian Tauchner zunächst die Genese und Bedeutung des Außerordentlichen Monats der Weltmission aus missionswissenschaftlicher Sicht nach und Thomas Manjaly erörtert die biblische Fundierung des Mottos »Getauft und gesandt« im Zusammenhang mit dem Vers aus dem zweiten Korintherbrief »Wir sind Gesandte an Christi statt«. Mission heute hat aber auch konkrete Auswirkungen auf die Praxis: Norbert Neuhaus widmet sich dem umstrittenen Thema Konversion und berichtet von der Taufe von iranischen und afghanischen Katechumenen in Deutschland und Andreas Fritsch stellt den Kirchenentwicklungsprozess im BistumMünster vor, bei dem die Charismen der Einzelnen im Mittelpunkt stehen. Jon Sobrino, schließlich, weitet den Blick und bringt eine lateinamerikanische Perspektive mit ein, indem er zwei Märtyrer der Gegenwart aus El Salvador vorstellt: Erzbischof Oscar Romero und Pater Pedro Arrupe. Die verschiedenen Beiträge stellen sowohl Chancen als auch Risiken von Mission in der Gegenwart dar und machen deutlich, wie wichtig es ist, darüber im Gespräch zu bleiben – auch innerkirchlich.
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