Nr. 6/2024

Ich begrüße Sie herzlich zu unserem vatikanischen Sportheft. Vatikanisches Sportheft? Ja, richtig. Und ja, es mag dem ein oder der anderen etwas schwerfallen, Franziskus gerade zu sehen: wie er Reisen nur noch im Rollstuhl bestreiten kann, wie er sich beim Gehen quält, die Schwierigkeiten beim Sprechen. Der Papst ist angeschlagen, wenn nicht mehr, und er ist alt. Umso erstaunlicher, ja, geradezu franziskusisch-paradox, dass er den „sportlichen Glauben“ so betont. Was er damit verbindet und wie das Ansporn für uns sein kann, das zeigt uns Stefan von Kempis im Leitartikel. Es geht dabei nicht nur um den sportlichen Aspekt, es geht vor allem um existenzielle Momente eines menschlichen Lebens.

Pater Martin Werlen knüpft an das Sportthema an, wenn er seine E-Mail an Franziskus schreibt. Er denkt dabei über das nach, was beim Sport und im Leben über Sieg oder Niederlage entscheiden kann: Mut. Er fordert Franziskus auf, mutige Schritte zu tun, nicht zuletzt bei den Reformen der Kirche. Dort braucht man neben Mut übrigens zwei Fähigkeiten, die im Sport eher selten zusammenkommen: Ausdauer und Sprintfähigkeit. Wer Kirche reformieren will, muss mehr sein als nur ein Spezialist für ein einziges Tempo. Gudrun Sailer nimmt uns dann noch einmal mit in die „Sportwelt Vatikan“ – manchmal muss man vielleicht sogar etwas schmunzeln, was es alles in diesem kleinen Kosmos gibt.