5. Sonntag der Fastenzeit (C) – (3. 4.):
Gerecht und barmherzig
Einführung: Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
sind zwei zentrale Begriffe der biblischen
Tradition. Gerechtigkeit verlangt,
Unrecht zu benennen und Dinge in die richtige
Ordnung zu bringen. Barmherzigkeit
sucht Vergebung und macht Neuanfänge
möglich. Gott ist gerecht und barmherzig.
Was wir Menschen oftmals kaum zusammenbringen,
ist in ihm verbunden.
Verkündigung – Leitgedanken: Es ist leicht, sich gegen Vorschriften und
Gesetzeshüter aufzulehnen. Doch brauchen
wir für das soziale Zusammenleben
Gesetze, weil die Gerechtigkeit des Herzens
und Glaubens (2. Les., Ev.) im Menschen
noch unvollkommen ist. Gott lädt uns ein,
zu wachsen: Die eigene Verwiesenheit auf
Vergebung zu erkennen (Ev.), neue Möglichkeiten
von Gott anzunehmen (1. Les.)
und immer wieder zu prüfen, ob Gesetze
wirklich dem Leben dienen (Ev.).
Allgemeines Gebet
Gott hat in der Geschichte seinem Volk immer wieder einen Neubeginn eröffnet und
es in die Freiheit und in eine Zukunft geführt. Aus dieser Erfahrung rufen auch wir
heute zu ihm und bitten:
-
Für die Kirche in ihrem Einsatz für soziale Gerechtigkeit.
– Stille – Gerechter und
barmherziger Gott.
- Für alle Richter und Anwälte, die Urteile zu fällen haben.
- Für die Paare, die in ihrer Beziehung eine schwere Zeit erleben.
- Für alle Menschen, die verleumdet oder zu Sündenböcken gemacht werden.
- Für alle Menschen, die ihrem Leben eine Wende geben wollen.
- Für alle, die unversöhnt aus diesem Leben geschieden sind.
Gott, in den Wüsten unseres Lebens lässt du immer wieder neues Leben erblühen
und zeigst uns durch deinen Sohn den Weg, die Wahrheit und das Leben. Dir seien
Lob und Preis in Ewigkeit.
Barbara Walser
Palmsonntag (C) – (10. 4.):
Vertrauen auf Gott
Einführung: Martin Luther hat einmal gefragt:
Der Esel lässt sich von Jesus reiten;
von wem lassen wir uns reiten? Damit ist
nicht gemeint, dass wir alle zu Eseln werden
sollen. Aber es ist doch ein schönes
Bild, das Luther hier ins Wort fasst: Wer
sich von Jesus reiten lässt, der vertraut ihm
sein ganzes Leben an. Er kann daran glauben,
dass Jesus ihn auf den rechten Weg
führt. Wer sich Jesus auflädt, der hat keine
zusätzliche Last – all seine Last wird ihm
vielmehr abgenommen und erleichtert. Die
Karwoche ist eine Einladung an uns, neu
zu überlegen, ob wir bereit sind, uns Jesus
aufzuladen und uns von ihm durch dieses
Leben führen zu lassen.
Verkündigung – Leitgedanken: Die Erhöhung beginnt in der völligen Erniedrigung
(2. Les.): Sie umfasst gewalttätige
Misshandlung (1. Les.) ebenso wie den
brutalen Tod am Kreuz (Passion). Doch im
Vertrauen auf Gottes Beistand (Psalm) wird
offenbar, dass der „Weg des Leidens“ der
Anfang der Auferstehung ist (Tagesgebet).
Allgemeines Gebet
Jesus Christus hat Leiden und Tod auf sich genommen, damit wir Menschen leben
können. Zu ihm, der gehorsam war bis zum Kreuz, rufen wir und beten in den
Anliegen unserer Zeit:
-
Für alle Menschen, die sich in unserer Kirche engagieren und sich auf ihrem
Lebensweg von Jesus begleitet wissen.
– Stille – Christus, unser Herr.
- Für die Christen im Heiligen Land, die an den Orten, an denen Jesus selbst gelebt
hat, Zeuginnen und Zeugen des Evangeliums sind.
- Für alle, die Enttäuschungen erlebt haben und in den schwersten Stunden ihres
Lebens alleingeblieben sind.
- Für alle, die mit der Feier der Heiligen Woche nichts mehr anfangen können und
denen die Osterbotschaft fremd geworden ist.
- Für unsere Verstorbenen, die auf die Vollendung ihres Lebens nach den Leiden
der gegenwärtigen Zeit gehofft haben.
Du, Christus, wurdest von Gott erhöht, damit alle Mächte im Himmel und auf Erden
ihre Knie vor dir beugen. Mit ihnen loben und preisen wir dich in alle Ewigkeit.
Fabian Brand