Clara Moser / Detlef Hecking: Wenn Geburt und Tod zusammenfallen. Arbeitshilfe für Seelsorgende bei Kindsverlust, 2. Auflage, Zürich: Theologischer Verlag Zürich (TVZ) 2019; 94 S.; 14,90 €; ISBN: 978-3-290-20182-1
Was hilft Müttern und Vätern, wenn ihr
Kind stirbt? – Diese Frage stellen sich Seelsorgerinnen
und Seelsorger, sobald sie mit
einer Fehl- oder Totgeburt konfrontiert
sind. Zwar hat sich die Sensibilität für
das Thema Kindsverlust in den vergangenen
Jahren stark verbessert – selbst in
der medialen Öffentlichkeit stellt es kaum
noch ein Tabuthema dar –, doch geht die
Trauer um ein früh verstorbenes Kind
noch vielfach mit Sprach- und Hilflosigkeit
einher.
Die Arbeitshilfe „Wenn Geburt
und Tod zusammenfallen“, erstellt
von einer reformierten Pfarrerin und
einem katholischen Theologen, informiert
Seelsorgerinnen und Seelsorger nun ausführlich
über pastorale, rechtliche und
medizinische Aspekte im Umfeld von Fehlgeburt
und perinatalem Kindstod.
Auch
Zeichen(handlungen), Riten und gottesdienstliche
Elemente können Teil der seelsorglichen
Begleitung von trauernden Eltern,
Geschwistern und Angehörigen sein:
Hierzu haben die Autorin und der Autor
eine wertvolle Ideensammlung zusammengetragen.
Auf fertige Liturgien wird
dabei bewusst verzichtet, um der Unterschiedlichkeit
der Situationen gerecht zu
werden.
Manuel Uder, Trier
Ewald Volgger / Florian Wegscheider (Hg.): Urne wie Sarg? Zur Unterscheidung zwischen Erd- und Feuerbestattung, Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2018; 127 S.; 19,95 €; ISBN 978-3-7917-3012-7
Kremationen und Urnenbeisetzungen stellen
nicht mehr die Ausnahme, sondern an
vielen Orten – sowohl in der Stadt als auch
auf dem Land – die Regelform dar. Aus katholischer
Sicht besteht zwischen einem
Sarg mit dem Leichnam eines Verstorbenen
und einer Urne, die lediglich dessen Asche
enthält, ein bedeutender symbolischer
Unterschied, was sich auch im Bestattungsritus
widerspiegeln muss.
Vor diesem Hintergrund ist der Aufsatzband
„Urne wie Sarg?“, der aus einer
interdisziplinären Tagung der Katholischen
Privat-Universität Linz hervorgegangen ist,
ein gewichtiger Beitrag zur Diskussion um
die Praxis und die Herausforderungen der
Feuerbestattung und der Urnenbeisetzung.
Unter den Beiträgen, die das Thema aus
kulturgeschichtlicher, rechtlicher (mit besonderem
Fokus auf Österreich), kulturanthropologischer,
moralphilosophischer und
praktischer Sicht beleuchtet, ragt besonders
der Aufsatz des Linzer Liturgiewissenschaftlers
Ewald Volgger heraus, der nachkonziliare
Ritualien zur Begräbnisfeier, darunter
auch das aktuelle „Manuale“ (Trier 2012),
einer Analyse unterzieht. Mit konkreten
Vorschlägen wirbt er dabei für eine „wahrhaftige
Sprache im Ritual“ und spricht sich
für eine Überarbeitung der Ordnungen aus.
Manuel Uder, Trier