Zusammenfassung
An der Weltsynode haben 368 Menschen aus allen Kontinenten teilgenommen, das synodale Miteinander ermöglicht es, den Stimmen aus den Kontinenten des Südens verstärkt Gehör zu verschaffen. Mit Entstehung der Befreiungstheologien in Lateinamerika und in die jeweiligen Kulturen eingebetteten Theologien in Afrika und Asien nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat ein Prozess des »empowerment« der Ortkirchen begonnen, aber erst über 40 Jahre später, mit dem Pontifikat des ersten Papstes aus der Südhalbkugel, von der »Peripherie«, wie er öfter unter Rückgriff auf dependenztheoretische Sprachformen sagt, wird Europa in gewisser Weise entmachtet, Zentrum und Peripherie verschieben sich, ein Prozess, Kirche auf synodalen Wegen de- und postkolonial denken und gestalten zu lernen, beginnt. Leitmotiv des Beitrags ist, dass die synodalen Prozesse und die dekoloniale Perspektive, die Papst Franziskus in sie einschrieb, das Weltkirche-Werden konkretisieren, dessen zentraler Ausgangspunkt das Zweite Vatikanische Konzil ist.