Byung-Chul Han, der in Südkorea geborene, emeritierte Professor für Philosophie und Kulturwissenschaften der Universität der Künste in Berlin, publizierte zahlreiche populär gewordene Schriften gegen die Beschleunigung aller Lebensbereiche. Peter Neuhaus, promovierter Theologe und Krankenpfleger, würdigt die stilistisch oft brillanten, poetisch verdichteten Texte des Denkers. Han trage seine philosophischen Meditationen geradezu mantrahaft vor. Dabei inszeniert er eine gnostische Dualität zwischen dem Götzen rastloser Tätigkeit und den Segnungen untätiger Gelassenheit. In der kommenden Gesellschaft gibt es eine Vita composita, ein „pfingstliches“ Zusammenwirken von Tätigkeit und Gelassenheit.
Von Peter Neuhaus