Der Aspekt des Teilens
Die sozialen Kompetenzen des Teilens und der Achtsamkeit spielen eine wichtige Rolle – zunächst im Kita-Alltag, erst recht aber im späteren Leben der Kinder. Zum Martinsfest bietet es sich deshalb an, diese verstärkt zu thematisieren. Die Geschichte des heiligen Martin lässt sich schon Kleinkindern vermitteln, wenn sich Fachkräfte auf den Kern der Legende beschränken: die Bedürfnisse eines anderen Menschen wahrnehmen und kameradschaftlich darauf reagieren.
Wenn etwas ältere Kinder die Geschichte von St. Martin hören, verstehen sie deren Botschaft teils schon recht gut. Bildkarten zum Thema (s. Kasten) haben den Vorteil, dass Sie auswählen können, welchen Teil der Legende Sie beleuchten wollen. Bei Kindern unter drei Jahren ist es ratsam, die religiösen Aspekte außen vor zu lassen. Schauen Sie gemeinsam die Bilder an und erzählen Sie dazu die Geschichte des geteilten Mantels. Besprechen Sie die einzelnen Bilder in Ruhe und gehen Sie auf die Fragen und Anmerkungen der Kinder ein. Erklären Sie ihnen z. B., dass der arme Mann so traurig aussieht, weil ihm kalt ist. Zu dieser Schlüsselszene lassen sich leicht Brücken zum Erleben der Kinder bauen: Täglich lernen sie, dass auch ein anderes Kind mit ihrem bevorzugten Spielzeug spielen will. Oder der Inhalt der Schüsseln für alle reichen soll.
Fragen Sie die Gruppe: „Habt ihr schon einmal etwas mit einem Kind geteilt? Oder ihm vielleicht anders geholfen?“ Das Prinzip des Teilens können die Kinder anschaulich erleben: Geben Sie jedem zweiten Kind eine Brezel. Dann überlegen Sie gemeinsam, was zu tun ist, damit alle etwas abbekommen. Die Kinder kommen meist selbst auf die Lösung, brechen ein Stück von ihrem Gebäck ab und reichen es an ein anderes Kind weiter.
Martinsgänse backen
Der heilige Martin versteckt sich in einem Gänsestall. Greifen Sie diese Szene auf und backen Sie mit den Kindern Martinsgänse. Bevor es losgeht, können Sie noch einmal gemeinsam die passenden Bildkarten betrachten.
Zutaten für ca. 3 Backbleche:
- 400 g Quark
- 200 g Zucker
- 2 Pck. Vanillezucker
- Zitronenschale (1 Msp. Gemahlen oder 1 TL frisch gerieben)
- 16 EL Öl
- 12 EL Milch
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- 800 g Mehl
- 2 Pck. Backpulver
- 4 TL Speisestärke
- Rosinen für die Augen
So wird’s gemacht:
Nach und nach dürfen die Kinder nun die Zutaten in eine Schüssel geben. Quark, Zucker, Vanillezucker, Öl, Milch, Eier und Salz werden miteinander verrührt, Mehl mit Speisestärke und Backpulver gemischt und zur Quarkmasse gegeben. In der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. Achten Sie darauf, dass die Kinder ihre Hände nicht in den Knethaken halten, während die Maschine läuft.
Die Kinder dürfen nun etwas Mehl auf die Arbeitsfl äche streuen. Rollen Sie darauf den Teig ca. 1 cm dick aus und stechen Sie die Gänse mit Plätzchenausstechern aus. Mit Ihrer Unterstützung können dabei auch schon Ein- bis Zweijährige helfen. Alternativ ist es möglich, aus Karton eine Schablone auszuschneiden. Legen Sie Backpapier auf ein Blech und verteilen Sie darauf die Gänse. Die Kinder dürfen nun Rosinenaugen aufl egen, hier können wieder besonders die Jüngsten zum Einsatz kommen, wenn sie das wollen. Für 15 bis 20 Minuten bei 200 °C (Ober/Unterhitze) backen. Nach dem Auskühlen können die Kinder die Gänse mit Zuckerguss bestreichen – sie schmecken aber auch ohne sehr lecker!