Super gehalten!
Frank versucht, seinem besten Freund Bert das Fußballspielen beizubringen. Aber das ist gar nicht so einfach. Da landet der Ball schon mal auf den Stacheln des Igels und mitten im Picknick des Torten essenden Paares. Oder Bert stolpert beim Anlaufnehmen über seine eigenen Füße. Tja, und dann taucht Barbara auf, die beste Fußballspielerin der Welt, und Frank spielt nur noch mit ihr.
Das humorvoll illustrierte Bilderbuch Frank und Bert. Die Sache mit dem Fußballspielen eignet sich schon für die 3-Jährigen und gibt Lösungsvorschläge an die Hand, was man tun kann, wenn unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten aufeinandertreffen.
Naylor-Ballesteros, C. (2025):
Frank und Bert. Die Sache mit dem Fußballspielen.
Münster: Coppenrath. € 15,−,
ISBN 978–3-649–65083–6, ab 3 Jahre
Ganz schön verhört
Das junge Känguru heißt nicht ohne Grund Knickohr. Denn leider versteht es immer etwas anderes. Vor allem, wenn es darum geht, die eigenen Wünsche umzusetzen. Dabei kommen die verrücktesten Hörfehler zustande. Aus „hören“ werden „Möhren“, statt über den „Zaun“ zu springen, will das Känguru lieber „bau’n“. Und so geht das den ganzen Tag – ganz schön anstrengend für alle, die mit Knickohr zu tun haben. Bis das Känguru plötzlich doch genau das Wort versteht, das seine Mama ruft. Sehr seltsam …
Känguru Knickohr ist ein Kinderbuch für alle, die Spaß an Wortspielereien haben und ungern das tun, was sie sollen.
Sabbag, B. (2025):
Känguru Knickohr.
München: Penguin. € 15,−,
ISBN 978–3-328–30375–6, ab 4 Jahre
Wundervolles Waldwissen
Während das Wildschweinmädchen Fritzi durch den Wald schlendert, trifft es auf die unterschiedlichsten Lebewesen. Da sind unter anderem Kohlmeisen, Fische, das Reh und die Spinne. Aber auch die Pflanzenwelt ist unglaublich spannend. Fritzi erfährt, wie sie leben, sich ernähren und gegen Feinde verteidigen.
Wie fühlt der Wald? ist ein unglaublich informatives Vorlesebuch – auch für uns Erwachsene. Vielleicht lässt sich die Lektüre ja mit einem Waldspaziergang verknüpfen.
Wohlleben, P. (2025):
Wie fühlt der Wald? Von verliebten Raben, durstigen Bäumen und träumenden Spinnen.
Hamburg: Oetinger. € 15,−,
ISBN 978–3-7512–0554–2, ab 4 Jahre
Trost und Hoffnung finden
Das Wimmelbuch vom Abschiednehmen begleitet viele verschiedene Menschen durch das Jahr: Momente der Freude, der Liebe und der Verbundenheit wechseln sich mit Situationen ab, in denen sie Verluste erleben, sich einsam fühlen und mit ihrer eigenen Trauer konfrontiert werden. So begleiten wir medizinisches Fachpersonal, Pflegekräfte sowie Sozialarbeitende bei ihrer Arbeit in Krankenhäusern, Praxen oder auch auf einer Palliativstation. Verschiedene Arten der Trauerbegleitung werden aufgezeigt: Familienangehörige, Freund:innen oder zufällige Begegnungen im Park spenden Trost und gestalten Rituale, um würdevoll Abschied nehmen und der Ohnmacht der Trauer begegnen zu können.
Für die Kinder war beim Betrachten jedes Mal ein anderer Aspekt wichtig. Mal lag der Fokus auf den Erlebnissen der dort abgebildeten Kinder, zum Beispiel einer Prügelei oder wie sie ein totes Tier beerdigen. Ein anderes Mal lag er eher auf den Emotionen der Personen („Der ist traurig, weil er allein ist“ oder „Er hat seinen Hund wieder gefunden, da ist er aber froh“). So nahmen sie Anteil an den gezeigten Geschichten und erlebten, wie vielfältig das Leben verlaufen kann. Sie teilten ihre Wahrnehmungen mit und es entstanden wundervolle Gespräche, auch über eigene Erfahrungen und den Umgang mit komplexen Gefühlslagen („Wenn ich ausgeschlossen werde, bin ich auch traurig“ – „Wenn ich mit Mama kuschele, fühle ich mich wohl“). Die Kinder berichteten von verstorbenen Angehörigen („Mein Opa ist auch gestorben. Jetzt ist meine Oma allein. Aber wir besuchen sie oft“) oder Personen und Tieren, die gepflegt werden („Lucky ist auch schon alt. Wir wollen ihm noch eine gute Zeit machen“), von verlorenen Kuscheltieren oder besonderen Ereignissen wie zum Beispiel der Geburt eines Geschwisterchens. Das Wimmelbuch zeigt auf wundervolle Art, wie vielfältig die Begegnung mit Verlusten sein kann. Man bekommt mit, wie unterschiedlich Menschen trauern und im Leben Trost und neue Hoffnung schöpfen können. Dabei schaffen die vielfältig illustrierten Personen eine große Anzahl an Identifikationsmöglichkeiten.
Bartenstein, S./Peter, A. (2024):
Das Wimmelbuch vom Abschiednehmen.
Bern: vatter&vatter. € 20, –,
ISBN 978–3-907340–25–7, ab 2 Jahre
Wenn Kinder mehr sehen
Was ist, wenn man als Kind etwas in seinem Zimmer sieht, aber der Erwachsene es nicht sehen kann? Ludwig entdeckt in seinem Zimmer ein Nashorn – niemand außer ihm kann es sehen. Für seinen Vater ist klar: „Hier ist kein Nashorn!“ Doch Ludwig weiß, was er sieht, und begibt sich mit seinem Vater auf eine philosophische Reise durch das Kinderzimmer, um das Unsichtbare zu beweisen.
Das Buch Ludwig und das Nashorn erzählt in kurzen Vater-Sohn-Dialogen von der Spannung zwischen dem, was Kinder sehen, und dem, was Erwachsene für möglich halten. Eine tiefgründige Gute-Nacht-Geschichte mit leuchtstarken und farbenfrohen Illustrationen, die es ermöglichen, das ein oder andere Nashorn zu entdecken. Sie nimmt Kinder in ihrer Wahrnehmung ernst, lädt zum Philosophieren ein und bringt Erwachsene zum Nachdenken.
Für den Kita-Alltag bietet das Bilderbuch schöne Gesprächsimpulse: Was ist „wahr“? Was ist Fantasie? Wer bestimmt, was real ist? Wie können wir Kinder in ihrer Sicht begleiten? Eine philosophische Geschichte über eigene Wirklichkeiten – sensibel, bildstark und gut geeignet für Gespräche in der Gruppe oder zum Vorlesen für zu Hause.
Schneider, N. (2023):
Ludwig und das Nashorn.
Zürich: NordSüd. € 18,–,
ISBN 978–3-314–10613–6, ab 4 Jahre