Heute sind die fünfzig Tage erfülltEine Vesper am Pfingstsonntag zum Abschluss der Osterzeit

Taufkerze brennt am Taufort
Die Taufkerze soll nach der fünfzigtägigen Osterzeit vom Altarraum an einen anderen, weniger exponierten Ort versetzt werden. Hierfür bietet sich z. B. der Taufort an.© 2016, KNA GmbH, www.kna.de, All Rights Reserved

Vorbereitung

  • Osterkerze, Weihrauch, kleine Kerzen für die Mitfeiernden.

Eröffnung und Luzernar

  • Eröffnung: O Gott, komm mir zu Hilfe (GL 627,1/KG 269)
  • Einführung:
    Leiter/in:
    Wir haben fünfzig Tage lang Ostern gefeiert. Die Osterkerze hat uns Tag für Tag daran erinnert, dass „immer noch“ Osterzeit ist. Mit dieser Vesper schließen wir sie heute, am Pfingstsonntag, ab. Das sichtbare Zeichen dafür ist die Übertragung der Osterkerze von ihrem Platz im Altarraum an den Ort, an dem sie während des Jahres steht. Dort brennt sie nun bei den Tauffeiern und symbolisiert „Christus, das Licht“, in das der Täufling durch die Taufe hineingenommen wird.
    Doch hat sie noch weitere Aufgaben. In das Licht Jesu werden alle hineingenommen, „die im Herrn sterben“. Daher brennt die Osterkerze bei unseren Feiern zum Totengedenken. Sie mag aber auch erinnern an die Feuerflammen, die sich auf die Apostel als Zeichen des Erfülltseins mit dem Geist Gottes am Pfingsttag gesenkt haben.
    Sie brennt daher immer auch dann, wenn es darum geht, uns dieses Geistes, der uns eingegeben ist, bewusst zu machen: bei Erstkommunion und Firmung und anderen Anlässen. Lasst uns nun Gott loben und danken für dieses Feuer und sein Licht.
  • Die Kerzen für die Mitfeiernden werden verteilt und an der Osterkerze entzündet.
  • Lobpreis des Lichtes: Heiteres Licht (GL 660)/Angelangt an der Schwelle des Abends (KG 684)
  • Zu Beginn der folgenden Lichtdanksagung wird die Osterkerze inzensiert.
  • Lichtdanksagung:
    L:
    Wir danken dir, Herr, unser Gott:
    Durch deinen Sohn Jesus Christus
    hast du uns erleuchtet
    und uns das unvergängliche Licht gezeigt.
    Wir loben dich. – Alle: Wir preisen dich.
    L: Wir danken dir für das Licht,
    das du geschaffen hast, damit wir leben.
    Wir loben dich. – A: Wir preisen dich.
    L: Wir danken dir für den heutigen Festtag,
    den du uns geschenkt hast.
    Wir loben dich. – A: Wir preisen dich.
    L: Denn dir gebührt Herrlichkeit, Ehre und Macht
    in der Einheit des Heiligen Geistes,
    jetzt und in Ewigkeit. – A: Amen
    (nach GL Österreich, 988,4)

Gebet

  • Hymnus: Atme in uns, Heiliger Geist (GL 346)/Komm, allgewaltig (KG 481)
  • Die Kerzen werden ausgelöscht. Es brennt nur noch die Osterkerze.
  • 1. Psalm: GL 645,3–4/KG 488
  • 2. Psalm: GL 645,5–6/KG 489
  • Canticum: GL 630,1–2/KG 272
  • Lesung: Eph 4,3–6 oder Tit 3,4–7 (Bibel)
  • Responsorium: Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis (GL 646,1)/Christus ist erhöht zum Vater (KG 490)
  • Ansprache:
    L:
    Kerzen und Kerzenlicht haben in allen Kulturen eine große Bedeutung. Eine besondere Beziehung zum Licht aber hat das Christentum, weil sich Jesus selbst als „das Licht der Welt“ bezeichnet hat. Wenn daher im Gottesdienst Lichter verwendet werden oder vom Licht gesprochen wird, ist das immer auch ein Hinweis auf den Herrn. Daher zählt die Osterkerze zu den wichtigsten Symbolen unseres Glaubens.
    In der Osternachtfeier spielt ja bekanntlich die Lichtsymbolik eine besondere Rolle. Mit dem Ruf „Christus, das Licht“ wurde die Osterkerze an der Spitze einer Prozession in die dunkle Kirche getragen. Das Dunkel der Kirche erinnert an das Dunkel der Welt, an das Dunkel, das uns umgibt und uns zuweilen erfasst. Jesus leuchtet in dieses Dunkel hinein. Wenn wir ihm nachfolgen, wird es um uns hell, schließlich werden wir selbst zum Licht. Deshalb halten wir Kerzen in den Händen. Das Exsultet ist der Lob- und Dankgesang auf Jesus, der uns durch alle Dunkelheiten vorausgeht und uns damit die Angst vor dem Dunkel nimmt. Fünfzig Tage hat nun die Osterkerze hier im Altarraum gebrannt – als Sinnbild des auferstandenen Herrn und zum Zeichen, dass sein Licht in der Kirche, in uns allen, weiterlebt.
    Jesus ist Licht. Er brachte Wärme und Helligkeit in die Welt. Wer sich von ihm anstecken lässt, wer ihm nachfolgt, wird Widerschein dieses Lichtes. Am Pfingsttag ist das Licht in der Gestalt von Feuer über die Apostel gekommen – sie wurden daraufhin zu begeisterten Verkündigern des auferstandenen Jesus, „sie brannten für ihn“.
    Wenn wir nun heute die Osterkerze von hier wegnehmen und neben dem Taufbecken wieder aufstellen, bedeutet das nichts anderes, als dass wir das Licht – unser Licht – nicht für uns behalten wollen, sondern allen Menschen anbieten, die nach Licht Ausschau halten. Wir laden sie ein: Kommt mit auf den Weg, geht hinter Jesus her. Orientiert euch an ihm, und es wird hell in der Welt. Ich wünsche uns allen, dass wir im Alltag Licht sein können und – wie die Apostel – für Jesus brennen.
  • Antiphon zum Magnifikat: Heute sind die fünfzig Tage erfüllt. Halleluja. (Stundenbuch II, S. 537)
  • Magnifikat: GL 644,4/KG 322
  • Inzensieren von Altar und Osterkerze zwischen Vers 9 und dem „Ehre sei dem Vater“, dann Prozession mit Kerze und Weihrauch zu dem Platz, an dem die Osterkerze während des Jahres aufgestellt ist (in der Taufkapelle, in der Nähe des Taufbeckens …).
  • Nach der Rückkehr zum Altar wird das Weihrauchfass auf den Altar gestellt und die Fürbitten gebetet. Die Gemeinde hält wieder brennende Kerzen in den Händen, zu jeder Bitte kann ein Weihrauchkorn eingelegt werden.
  • Fürbitten:
    L:
    Herr Jesus Christus, du bist unser Licht. Wir bitten dich:
    • Für alle, die in ihrem Leben nur Dunkel um sich herum sehen.
      A: Leite sie durch dein Licht.
    • Für alle, die anderen Menschen Licht sind.
    • Für alle, die nach Licht suchen.
    • Für alle, die neu getauft sind oder die in diesen Tagen die Sakramente der Taufe, der Firmung und der Eucharistie empfangen.
    • Für alle, die sterben, vor allem für jene, die sich vor dem Sterben fürchten.
    • weitere Fürbitten zu aktuellen Anlässen.
    L: Ja, Herr, sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie uns leiten und führen. Wir danken dir für dein Dasein und deine Hilfe – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. – A: Amen.
  • Vaterunser: GL 632,2
  • Oration:
    L:
    Herr, unser Gott, du hast das österliche Geheimnis im Geschehen des Pfingsttages vollendet. Erfülle die ganze Welt mit den Gaben des Heiligen Geistes, und was deine Liebe am Anfang der Kirche gewirkt hat, das wirke sie auch heute in den Herzen aller, die an dich glauben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Abschluss

  • ggf. Dankesworte, Hinweise, Vermeldungen
  • Segen(sbitte) und Entlassung:
    L:
    Die Liebe des Vaters und Schöpfers erfülle uns,
    das Licht Jesu, des Auferstandenen leuchte uns,
    das Feuer seines Geistes brenne in uns. – A: Amen.
    Der Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes komme auf uns herab und bleibe bei uns. – A: Amen.
    Mit diesen Wünschen und der Zusage von Gottes Segen: Gehet hin in Frieden!
  • Mariengruß: O Maria, sei gegrüßt (GL 523/KG 767)

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