Titelseite: Anzeiger für die Seelsorge 7-8/2025

Heft 10/2025Missionarische Pastoral

Inhalt
1. Auflage 2025
Bestellnummer: Z010119
Erscheinungstermin PDF: 2025
Bestellnummer PDF: D104625

Es ist weder im Gemeindealltag noch in anderen pastoralen Bezügen zu übersehen: Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher Transformationsprozesse erlebt die Kirche in Deutschland gegenwärtig eine signifikante Erosion traditioneller Sozialgestalten, Glaubenspraktiken und institutioneller Selbstverständlichkeiten. Der Rückgang kirchlicher Ressourcen und Mitgliedschaften sowie ein deutlicher Trend zur Säkularisierung führen dazu, dass Christen sich in einer gesellschaftlichen Minderheitensituation wiederfinden. In diesem Kontext stellt sich die Frage nach einer erneuerten missionarischen Praxis. Dabei geht es aber nicht um eine rückwärtsgewandte Sehnsucht nach früheren Zeiten, sondern um eine theologisch reflektierte, kontextbezogene Neuinterpretation des Evangeliums.

Gerade in dem zurückliegenden Pontifikat von Papst Franziskus rückte der Missionsbegriff ins Zentrum von Theologie und Kirche. Mission bedeutet dabei unter den Bedingungen postmoderner Pluralität nicht primär Rekrutierung. Vielmehr geht es darum, sich im theologischen Denken und in der kirchlichen Praxis zu öffnen und dabei Grenzen zu überschreiten. Mission meint eine existenzielle Vergewisserung und kommunikative Erschließung christlicher Praxis im sozialen Raum.

Dabei begibt sich eine missionarische Pastoral in ein Spannungsfeld zwischen traditionellen Konzepten pastoralen Handelns mit stark normativem Zugriff und offenen, suchenden Formaten sozialpastoraler Innovation. Diesen zukunftsorientierten Ansätzen geht es darum, die Kirche vor der gesellschaftlichen Exkommunikation zu bewahren und sie im postmodernen Kontext neu zu verorten. Perspektiven bieten hier insbesondere sozialraumorientierte, diakonische Ansätze. Die Beiträge in diesem Heft laden dazu ein, den Geist der Freiheit und die Chancen einer missionarischen Pastoral zu entdecken.

Über diese Ausgabe

Schwerpunkt

Impulse

Im Blick

  • Plus S. 30-33

    Taufkatechese im schulischen KontextChristwerden im Sozialraum Schule

    Die Taufkatechese im schulischen Kontext eröffnet einzigartige Chancen, christliche Glaubensvermittlung an veränderte gesellschaftliche Realitäten anzupassen. Angesichts der starken Entkirchlichung und gleichzeitig teilweise wachsenden Taufbereitschaft – ein Phänomen, das sich in unterschiedlicher Ausprägung europaweit beobachten lässt, – bietet die Schule als vertrauter Lebensraum neue Perspektiven für das Christwerden. Dieser Aufsatz analysiert Potenziale und Herausforderungen schulischer Taufbegleitung unter Berücksichtigung ostdeutscher Rahmenbedingungen. Die Autorin greift dabei auf Erfahrungen zurück, die sie vor Kurzem während einer Taufbegleitung im schulischen Kontext machen durfte.

  • Plus S. 34-37

    Aspekte einer franziskanischen SchöpfungsspiritualitätDer Schöpfung dienen – Lebensraum ermöglichen

    In den sogenannten Ermahnungen, eine schon zu seinen Lebzeiten zusammengestellte Sammlung von Aussagen, die der hl. Franziskus gegenüber einzelnen Brüdern oder auf gemeinsamen Treffen geäußert hat, schreibt er folgende Worte: „Und jene (Ordensleute) sind vom Geist des göttlichen Buchstabens zum Leben erweckt, die jeden Buchstaben, den sie wissen und zu wissen trachten, nicht dem eigenen Ich zuschreiben, sondern durch Wort und Beispiel Gott, dem höchsten Herrn, zurückerstatten, dem jegliches Gute gehört.“

  • Plus S. 38-40

    Kitas als Orte kirchlicher Begegnung und BegleitungPastoral zwischen Bauklötzen und Bilderbüchern

    In der diffizilen Zeit des kirchlichen Wandels entwickeln sich Kindergärten sowie Kindertageseinrichtungen zunehmend zu wichtigen Orten pastoralen Wirkens. Diese Institutionen nehmen für junge Familien, aber auch die Gemeinde insgesamt einen immer höheren Stellenwert ein. Doch was genau bedeuten spirituelle Begleitung und Familienpastoral im Kita-Alltag? Warum ist die Kirche insbesondere hier ein zukunftsweisender Lernort und wie kann die Kooperation mit der Gemeinde vor Ort gewinnbringend, für beide Seiten, vorangetrieben werden?

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