Stefan Böntert/Christopher Tschorn/ tephan Winter (Hg.): Grenzgänge. Beiträge für eine Liturgiewissenschaft zwischen akademischem Diskurs, pluraler Kultur und kirchlichem Leben, Münster: Aschendorff Verlag 2025; 312 S.; 58,00 €; ISBN 978-3-402-25094-5
Die Festschrift zum 65. Geburtstag des Erfurter Liturgiewissenschaftlers Benedikt Kranemann zeigt eindrucksvoll, wie weit und vielfältig sich sein Fach seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil entfaltet hat. Von Fragen der Macht und Kommunikation in kirchlichen Strukturen über neue Formen rituellen Gedenkens und ökologisch-sensibler Liturgien bis hin zu Sprache, Bildung und interkulturellen Perspektiven reicht das thematische Spektrum der über dreißig Beiträge.
In drei großen Teilen – „Liturgiewissenschaft und gesellschaftliche Debatten“, „Liturgiewissenschaft und kirchliche Reform“ sowie „Liturgiewissenschaft und Theologie im Kontext von Bildung und Universität“ – spiegeln sich zentrale Diskurse der Gegenwart, z. B.: Umwelt- und Klimakrise (Teresa Berger, Stephan Wahle), Bußfeiern und Segenshandlungen (Jürgen Bärsch, Harald Buchinger), Fragen zu liturgischer Sprache und Partizipation (Birgit Jeggle-Merz, Lisa Kühn) oder die Auseinandersetzung mit den Spannungen zwischen Tradition und Reform (Massimo Faggioli, Julia Knop).
Die Festschrift würdigt so nicht nur das Wirken Benedikt Kranemanns als Forscher und Lehrer, sondern markiert zugleich den Stand eines Faches, das sich heute als „Grenzgängerin“ zwischen Theologie, Gesellschaft und Kultur versteht.
Dr. Manuel Uder, DLI, Trier