Akolyth/in

Als Akolyth/in (lat. acolythus, gr. akólouthos „Begleiter“) wird ein liturgischer Dienst bezeichnet, der aus den mittelalterlichen „Niederen Weihen“ (Ostiarier, Lektor, Exorzist, Akolyth) hervorgegangen ist. Traditionell dienten Akolythen dem Priester und Diakon am Altar, trugen Leuchter und Kreuz, hielten das Messbuch und konnten als Kommunionhelfer eingesetzt werden; sie durften auch das Allerheiligste aussetzen. Ihre Aufgaben wurden in den letzten Jahrzehnten nahezu ausschließlich von Ministrantinnen und Ministranten, Kommunionhelferinnen und -helfern und anderen Diensten erfüllt.

Ursprünglich gehörte das Akolythat zu den Vorstufen des Klerikerstandes. Mit dem Motu proprio Ministeria quaedam (1972) wurden unter Papst Paul VI. die Niederen Weihen aufgehoben und das Akolythat – zusammen mit dem Lektorat – als Amt für männliche Laien neu bestimmt. Es blieb jedoch in der Praxis auf Kandidaten beschränkt, die sich auf dem Weg zur Diakonen- und Priesterweihe befunden haben.

Erst seit dem von Papst Franziskus 2022 erlassenen Motu proprio Spiritus Domini (2021) steht das Akolythat Frauen und Männern gleichermaßen offen – als dauerhafter, vom Bischof beauftragter Dienst. Seither erarbeiten verschiedene Bischofskonferenzen und Diözesen Ausbildungswege und pastorale Rahmenbedingungen; in Österreich etwa wurden 2025 konkrete, landesweit geltende Leitlinien veröffentlicht. Das Akolythat gewinnt damit in der Praxis an Profil, bleibt jedoch klar von bereits etablierten liturgischen Diensten wie dem Ministranten- und Kommunionhelferdienst unterschieden.

Manuel Uder

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