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Titelseite Gottesdienst 20/2025

20 / 202529. September 2025

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser,

Fürbitten bündeln die Anliegen der Gemeinde, richten sich an den Vater, den Sohn oder den Heiligen Geist und öffnen den Raum für gemeinsames Gebet. – Doch was passiert, wenn die Themenflut zu groß wird? Wenn von der Sorge für Haustiere bis hin zu geopolitischen Konflikten alles Platz finden soll?

Ein im Internet veröffentlichtes Beispiel aus einem deutschen Bistum zeigt, wie eine solche Praxis den eigentlichen Sinn der Fürbitten ad absurdum führen kann: In den Fürbitten für den 23. Sonntag im Jahreskreis werden die Sorge für Haustiere, die politische Lage im Gazastreifen, der Krieg in der Ukraine, soziale Gerechtigkeit, Naturkatastrophen und die Niederlage der deutschen DFB-Elf gegen die Slowakei thematisiert – unter vielem anderem!

Diese Breite will wohl den Eindruck von umfassender Solidarität vermitteln. Doch wenn Fürbitten zu einem Sammelsurium aller erdenklicher Menschheitsprobleme werden, verlieren sie an Tiefe und Konzentration. Jede Bitte sollte Raum für Stille und Besinnung lassen, damit die Gemeinde in der Fürsprache wirklich mit Gott in Kontakt treten kann. Eine Überfrachtung verengt diesen Raum.

Wenn die Intentionen zu einem reinen Nachrichtenüberblick werden, kann dies die Dramaturgie liturgischen Feierns gefährden. Fürbitten sollen nicht die gesamte Welt abbilden, sondern eine ausgewogene Auswahl bieten und damit den Blick auf das Wesentliche lenken: die Beziehung zwischen Gott und den Menschen.

Ihr Manuel Uder

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