Zusammenfassung / Summary
Die Psalmenüberschriften spielen eine wichtige Rolle bei der Redaktion des Psalters. Im ersten Buch dienen die davidischen Überschriften als messianische Bekräftigung. Im zweiten und dritten Buch bilden die Überschriften einen Chiasmus. Die korachitischen und esrachitischen Titel übertragen die Kriegsprivilegien auf Jerusalem (Ps 42–49) und bekräftigen den Jahwismus (Ps 84–85, 87–89). In Form einer Inklusion handeln die asafitischen Überschriften von den Drohungen gegen David (Ps 50) und gegen Jerusalem (Ps 73–83). Und schließlich beziehen sich die davidischen Überschriften im Zentrum (Ps 51–72) auf die Bedrohungen, die David zu seinen Lebzeiten erfuhr. Auf andere Weise bereitet die davidische Überschrift von Ps 86 die mosaische Überschrift von Ps 90 vor, was auf die Rolle des Moses im vierten Buch hinweist. Dort wiederum bereiten die Titel von Ps 101–103 die Überschrift von Ps 108–110 vor. Der Ausdruck hllw-yh in Ps 104–106 sowie der Text von Ps 106,1 leiten zur Abfassung des fünften Buches des Psalters über. Der Vers Ps 106,1 erscheint erneut in Ps 107,1 und spielt eine zentrale Rolle in Ps 118 und 136. Dies geschieht unter Einbeziehung von Ps 119, der die Tora thematisiert, sowie Ps 120–134, die den Messias hervorheben, bevor Ps 135 erneut hllw-yh aufgreift. Die davidischen Überschriften von Ps 138–145 stehen erneut für die messianische Bekräftigung. Diese mündet schließlich in die hllw-yh-Thematik am Ende des Psalters (Ps 146–150).