Zusammenfassung / Summary
Die Zeile Psalm 8:2c ist in einem Hebräisch verfasst, das nicht den üblichen grammatikalischen Regeln entspricht. Besonders auffällig ist der Imperativ tenāh („geben“) im Nebensatz, der eine syntaktische Anomalie darstellt. Bereits die alten Übersetzungen versuchten, dieses Problem zu umgehen, indem sie eine sprachlich flüssige Wiedergabe wählten. Auch die moderne Wissenschaft hat verschiedene Lösungsansätze vorgeschlagen, doch ein Konsens konnte bislang nicht erzielt werden. Ich schlage vor, dass diese Anomalie beabsichtigt ist und am treffendsten in der Zielsprache durch eine ebenfalls ungrammatische Konstruktion wiedergegeben werden sollte.