Worum es geht: Frau Milani, die alleinerziehende Mutter der 4-jährigen Sophia, ist verzweifelt: Egal, ob beim Essen, der Kleidung, dem Spiel in der Gruppe oder der Stimmungslage ihrer Mutter – Sophia reagiert auf alles sehr sensibel und ganz schnell äußert sie “Mir ist das alles zu viel!”. Bei Frau Milani löst das Stress wie Verunsicherung aus und sie fragt sich, ob mit ihrer Tochter alles in Ordnung ist. Eine Freundin vermutet, dass Sophia hochsensibel sein könnte. Daraufhin spricht Frau Milani deren Erzieherin Laura an.
Fachliche Grundlagen: Was versteht man genau unter “Hochsensibilität” und welches sind typische Merkmale? Warum kommt es bei hochsensiblen Personen ganz schnell zur Reizüberflutung? Wie unterscheiden sich hochsensible Kinder von gefühlsstarken Kindern oder von Kindern mit AD(H)S? Wo gibt es Gemeinsamkeiten? Und was versteht man eigentlich unter “Neurodiversität”, unter die die Hochsensibilität subsummiert wird? Das dargelegte Fachwissen gibt Eltern wie Fachkräften wichtige Anhaltspunkte für die Begleitung betroffener Kinder.
Analyse & Reflexionsfragen: Hier wird das Fallbeispiel genauer beleuchtet – ein Prozess, der häufig im Team stattfindet. Deutlich wird, dass einiges dafür spricht, dass Sophia hochsensibel ist. Was Mutter und Kind zusätzlich “triggert”, ist die elterliche Trennung. Frau Milani fühlt sich mit all ihren Belastungen allein gelassen, während Sophia die gedrückte Stimmung ihrer Mutter sensibel wahrnimmt, sie jedoch nicht einordnen kann. Die Reflexionsfragen beziehen sich auf das Fallbeispiel, können jedoch auch auf andere ähnliche “Fälle” übertragen werden.
Lösungsansätze & Beratungsimpulse: In dieser Rubrik finden Fachkräfte alltagspraktische Tipps und Impulse, die sie an Eltern weitergeben können. In Sophias Fall geht es vor allem darum, Reize zu reduzieren und Stress abzubauen. Die Körpersprache des Kindes zu “lesen” und feinfühlig darauf zu reagieren, es aber zugleich zu ermutigen, Schritte aus der eigenen “Komfortzone” zu machen, sind weitere hilfreiche Maßnahmen. Besonders wichtig ist es, dem Kind zu vermitteln, dass es okay ist – genau so, wie es ist.
Service: Fachbücher, Bilderbücher, Podcasts, Informationsstellen und Beratungsangebote zu Hochsensibilität.