Hilfe, wir sind in einem Fahrstuhl gefangen!Schnelle Hilfe

45 Minuten lang saßen kürzlich eine Fachkraft und fünf Kleinkinder im Aufzug der Einrichtung unserer Autorin fest. Keine leichte Situation - weder im Lift noch davor.

Hilfe, wir sind in einem Fahrstuhl gefangen
© Suedhang - GettyImages

An diesem Tag kam eine Fachkraft zu mir ins Büro und berichtete mir aufgeregt, dass eine Kollegin mit fünf Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren im Aufzug stecken geblieben sei. Sie war mit dem Aufzug vom Außengelände zum Mittagessen in die Einrichtung gefahren und dort stecken geblieben. So etwas hatte ich noch nie erlebt.
Die anderen Kolleg:innen und Kinder waren im Flur, in der Garderobe und im Treppenhaus vor dem Fahrstuhl verteilt. Niemand wusste so recht, was zu tun war. Zuerst ließ ich mir von einer Kollegin, die in der Nähe des Fahrstuhls stand, berichten, wie lange die Situation schon andauerte und wie es den „Eingeschlossenen“ ging. Daraufhin bat ich die anderen Kolleg:innen, mit den Kindern zum Mittagessen zu gehen, um sie nicht länger dem Stress auszusetzen.
Da der Aufzug kurz vor dem Stockwerk stehen blieb, konnte ich mit der Kollegin sprechen: „Ich stehe direkt vor der Tür und höre euch. Du kannst jederzeit mit mir reden. Wir rufen gerade den Hausmeister“, beruhigte ich sie. In der Zwischenzeit hat sie sich zu den Kindern auf den Boden gesetzt und mit ihnen gesungen. Das älteste Kind im Aufzug weinte die ganze Zeit. Das 3-jährige Mädchen hatte an diesem Tag Geburtstag und hatte im Gegensatz zu den jüngeren Kindern die Situation wahrgenommen und verstanden.
Da die Hausmeister 90 Minuten brauchten, um zu uns zu kommen, entschied ich mich 25 Minuten nach der Blockade, die Feuerwehr zu rufen. Diese traf nach weiteren 15 Minuten ein und öffnete die Türen. Nachdem ich gemeinsam mit der nun befreiten Fachkraft die Kinder den Kolleg:innen übergeben hatte, ging ich mit ihr an die frische Luft. Meine Kollegin verlor ihre Anspannung und fing an zu weinen: „Das war immer meine schlimmste Vorstellung, in einem Aufzug stecken zu bleiben“, sagte sie. Ich nahm sie in den Arm und sagte: „Das kann ich gut verstehen, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du dich jetzt fühlst.“ Zurück im Büro merkte auch ich, wie angespannt ich die ganze Zeit war.

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