#2 Prägende Schlüsselerlebnisse: Haltung entwickelt sich nicht von selbst!

Heute widmen sich Karen und Patrick nochmal ihrem pädagogischen Werdegang. Welche Schlüsselerlebnisse gab es, die die Einstellung und pädagogische Haltung geprägt haben? Und welche Rolle spielt die Haltung im Umgang im Team? Schon beim Hospitieren zeigt sich meist, wie gut das Team zusammenpassen kann. Auf der anderen Seite zeigt sich die pädagogische Haltung in der Arbeit mit den Kindern. Beispiele aus Karens und Patricks Alltag schmücken die Folge. Na, Lust, ein Regenbogenparadies zu designen?
Viel Spaß beim Zuhören!

Prägende Schlüsselerlebnisse: Haltung entwickelt sich nicht von selbst!

RSS-Feed

Transkript

Dieses Transkript wurde zunächst automatisch erstellt und anschließend redaktionell überarbeitet. Dennoch können vereinzelt Fehler enthalten sein. Wenn Sie eine solche Stelle entdecken, freuen wir uns über eine kurze Nachricht an redaktion@kindergarten-heute.de.

Intro: Hallo und herzlich Willkommen zu heute im kindergarten, dem Podcast von Kindergarten heute. Hier erwarten Euch kleine und große pädagogische Happen, perfekt zu genießen auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause ich bin Karin, Redakteurin beim Fachmagazin Kindergarten heute und mir gegenüber sitzt Patrick, Erzieher im Ü 3 Bereich. Wir wollen mit euch überall das sprechen, was die Fachwelt, die pädagogische Praxis, die Redaktion und natürlich uns selbst bewegen.

Karen Ja, wir sind hier heute wieder, haben uns zusammengefunden für unsere 2. Folge und wollen euch ein bisschen versorgen mit News aus der Kita. Vielleicht bisschen Fachwissen, was uns so einfällt und vor allem nach unserer 1. Folge ist uns natürlich ganz viel aufgefallen. Wir haben uns schön vorgestellt und wollten aber tatsächlich gerne noch ein bisschen tiefer gehen. Wer wir sind, was so unser Werdegang ist, woher wir kommen und dann schauen wir einfach mal, wie es läuft hier.

Patrick: Schauen wir mal, was wird.

Karen: Was wird ne.

Patrick: Ganz genau.

Karen: Ja, soll ich mal von mir bissle erzählen. Also

Patrick: Wir sind gespannt. Erzähl mal, was dich dazu getrieben hat.

Karen: Also ich wollte tatsächlich auch schon immer mit Kindern arbeiten. Ich hab das glaube ich auch. Kennst du noch so diese Freundesbücher Freundebücher von früher, so mein Beruf irgendwas mit Kindern hab ich einfach geschrieben oder Sängerin. Klar, also ich mein, was ist es geworden? Ne Mischung vielleicht. Jetzt mach ich n Podcast. Kommt es vielleicht bisschen an Sängerin ran? Wir singen noch nicht, aber.

Patrick: Nee, ich glaube, das wird nicht passieren.

Karen: Okay es wird nicht passieren. Also ich bin jetzt auch schon seit 10 Jahren ausgebildete Kindheitspädagogin und hab eben im U 3 Bereich vor allem gearbeitet, Ü3 tatsächlich nicht. Ich glaub das hat sich einfach nie so ergeben, weil ich in den Praktika innerhalb des Studiums irgendwie voll gerne in der Krippe war und dann dachte ich, ich möchte es gerne weitermachen so die Kinder halt bei ihren ersten Lernerfahrungen und riesigen Entwicklungsschritten, die sie ja irgendwie in dem Alter halt auch schon sind, weiter begleiten.

Verändert hat mich dann vor allem, ich war dann auch im im Ausland ein paar Monate für mein Praxissemester in Neuseeland, das hab ich glaub ich auch schon mal erzählt und das hat mich irgendwie total noch mal verändert, so was diesen Blick aufs Kind oder das Bild vom Kind angeht. Und so auch die, die freiere Arbeit. Also so, du hast letztes Mal vom Situationsansatz gesprochen, also die nennen das natürlich nicht so in Neuseeland, aber trotzdem ist es alles sehr, sehr situativ und die also zumindest ich war auch in einer ganz tollen Einrichtung damals. Das war einfach ganz zufällig, dass ich dort war und die Leiterin, die war tatsächlich auch mit befreundet mit der Margaret Carr, die diese Bildungs und Lerngeschichten mit etabliert hat in Neuseeland, und die war so ne richtig kompetente Frau und hat gesagt, ja die Kinder, die können einfach alles machen, die sind auch. Diese Einrichtung sah aus, überall gab es Figürchen und irgendwelche Äste und Wurzeln und also es gab ganz viel Reize für die Kinder. Natürlich kann natürlich auch überfordernd sein, aber für die war das ganz toll, weil die so viele Ideen entwickelt hatten, die waren ganz kreativ. Es gab auch tatsächlich digitale Medien, was irgendwie dann auch bisschen meinen Fokus geschärft hat für mein Medienpädagogik-Studium danach noch, aber vor allem hat es ganz viel mit mir als Pädagogin gemacht.

Und eine Situation, die erzähl ich richtig oft, vielleicht kennst du sie schon, ich erzähl sie jetzt für unsere Hörerinnenschaft. Es gab eine Situation, da hat n Kind gefragt, hier ich hab hier n Papier, ich möcht gern nen Papierflieger basteln. Und ich kannte das so aus Einrichtungen in Deutschland, dass man dann sagt, Ah ja, komm, ich zeig dir mal wie das geht, schau so und so und so. Auf jeden Fall, ich glaub es war ne Pädagogin eben vor Ort, die hatte gemeint, ah OK du willst das ne und wie soll der dann aussehen? Was hast du für Ideen, was brauchen wir dafür? Also hat das natürlich wieder zurückgegeben, aber signalisiert, hey ich bearbeite das jetzt mit dir, wenn das dein Thema ist, ich möchte mich gerne mich mich mit dir so auf die Reise begeben. Und irgendwie ist es auch bisschen traurig hatte ich das noch nie so richtig erlebt in den Praktika davor, die ich gemacht hab, und auch nicht, gut Iich war ja auch viel in Krippen klar da sagt jetzt n einjähriges Kind nicht, ich möchte das gerne machen, aber trotzdem spürst du ja oder bekommst du andere Signale, wenn Kinder eigentlich sich gerne auf den Weg machen möchten. Ja und vor allem halt im Kindergarten war eben viel Angebotspädagogik. Du hast das letzte Mal auch schon gesagt, ich glaube, es war halt auch früher so, also wie wir aufgewachsen sind, da gab es noch ganz viel Angebote. So wie heute basteln wir.

Patrick: Das hat ja auch was für sich. Ich mein, mir macht es auch manchmal Spaß so ne so ne Idee reinzubringen zu sagen, Hey fürs Sommerfest, lass uns ne Fotobox machen, n Aquarium so das ist meine Idee gewesen. Habt ihr Lust mitzumachen? So und dann haben sich alle Kinder auf den Weg gemacht, haben irgendwelche Fische gemalt und die, die im Meer leben. Und dann haben wir so ein so ein riesen Aquarium gemacht. Das ist was Schönes, was tolles irgendwie ne Idee reinzugeben so und zu sagen, Hey ne, meine Idee macht mal, überlegt mal mit, aber es ist so so viel mehr wert wenn ein Kind von sich aus auf die Idee kommt, hey ich würde gerne das und das machen, aber wie kriegen wir das hin und meistens oder oft leider geht es im Alltag so ein bisschen unter, weil man dann denkt, naja, wir haben jetzt nicht so viel Zeit, wir müssen gleich zum Essen gehen, das wieder, das steht wieder an und ich kann mich jetzt nicht mit dir hinsetzen, weil jetzt muss ich noch wickeln und das machen. Und gerade so ein Moment ist ja Gold wert, wirklich, wenn man die Zeit hat, sich mit dem Kind hinzusetzen und wirklich zu überlegen, hey, was ist deine Idee, wie willst du das machen und wie kann ich dich dabei unterstützen, wobei, wobei brauchst du Hilfe so um dann einfach was Großartiges entstehen zu lassen, das ist so schön. Manchmal gibt es ja so Kinder die wirklich so frei denken und mit einer Idee in die Kita kommen und sagen, heute möchte ich das und das basteln. Heute möchte ich ein Regenbogenparadies machen so und.

Karen: OK dann kann ich mir darunter vorstellen, war auch dein Gedanke.

Patrick: Und dann ja genau erstmal nachfragen. So OK, wie stellst du dir das vor, wie soll das aussehen so und dann im Gespräch einfach zu klären, OK ja es soll vielleicht ne Skulptur sein, vielleicht soll es n Bild sein mit ganz viel Glitzer drauf, es kann ja unterschiedliche aus Auswüchse so haben. Aber das finde ich eben so schön einfach. Wenn Kinder ihre eigenen Ideen ja verbildlichen können. So also ich fand das jetzt ne ne ganz schöne Anekdote von dir, Dankeschön nochmal ja.

Karen: Gerne.

Patrick: Denke es hat alles was für sich. Manchmal muss man ja auch Gruppensituationen so ein bisschen lenken, Angebote machen um einfach auch wieder den Fokus zu finden, so welche Idee könnten wir umsetzen? Wie funktioniert die oder die Technik, damit die Kinder auch eine Idee davon bekommen, was kann man eigentlich alles auch machen so. Und da hab ich in den Jahren, in den ich als Erzieher jetzt arbeite, auch ganz viele verschiedene Auswüchse gesehen, also dass Kinder gar nichts frei entscheiden durften und einfach irgendwelche Schablonenarbeiten gemacht wurden und andererseits aber auch so ne so ne. Fachkräfte und wirklich Fachkräfte dann, die so frei überlegen und sagen, Hey, wir wollen n Ziel erreichen, was ist unser Ziel und wie kommen wir dahin? Wie machen wir das? Das ist unsere Aufgabe als Gruppe oder eben auch im Einzelnen so. Und da einfach mit Feuereifer dabei sind, das ist so was Schönes, so was berührendes. Und das sind die Momente, die für die Kinder wirklich auch in Erinnerung bleiben. Immer wieder drüber nachdenken und sagen, Hey, das war toll, als ich dieses Regenbogenparadies gemacht hab, so wie du mir geholfen hast. Ja das ist Gold wert, ja.

Karen: Das ist ja auch ganz viel Beziehungsarbeit ja dann ne, weil klar, ich als Kind kann meine Idee, meine irgendwie meine Kreativität, Kreativität da weiter ausbauen, entwickeln und gleichzeitig erfahre ich auch, Hey der Patrick, der hat mir zugehört und er hat mich verstanden. Und hat mir geholfen. Und das macht dann ganz viel wieder für die für die Beziehung und Vertrauen und dass das Kind vielleicht auch beim nächsten Mal, vielleicht auch wenn es keine, also wenn es nicht so überzeugt ist von der Idee, wenn es unsicher ist, wenn es traurig ist, auch wieder auf dich zukommt. Also eigentlich ist es verrückt, kommt mir gerade so dieser Gedanke, das weiß wahrscheinlich jeder, aber so klar, dass das auch ganz viel dann also ganz wichtig ist, wie man jetzt pädagogische Angebote, Impulse, was auch immer Projekte mit den Kindern macht, dass es dann wiederum Auswirkungen hat auf die Beziehung.

Patrick: Absolut. Und da sind wir einfach grundsätzlich wieder so bei der Haltung. Es ist ja, so, so wichtig eine, ja ne Haltung zu haben, in der Kinder frei überlegen können und nicht ständig eingeschnitten werden. Man ständig wieder sagen muss, ach hör mal, ich sag dir jetzt wie du, welche Regeln wir haben, wie das jetzt wieder gemacht werden muss. Nein, ich meine, unsere Aufgabe ist es schon in einer Gemeinschaftseinrichtung für Ordnung und Struktur so zu sorgen.

Karen: Klar.

Patrick: Dass was ja auch seine Relevanz hat. Total wichtig ist im Zusammenleben Regeln aufzustellen gemeinsam. Aber eben nicht nur ne Regel aufstellen, weil die Regel jetzt so wichtig ist so, sondern wirklich zu überlegen, ist die wirklich relevant für uns brauchen wir diese Regel oder behindert die uns gerade in unserer Ideenentwicklung und ich hab in vielen Kitas ja schon gearbeitet und meine Erfahrungen gesammelt und manche waren sehr begrenzt in ihren Entscheidungen, die Kinder und andere andere Einrichtungen haben es hinbekommen, eben so so einen freien Charakter einfach zu haben und sich wirklich mit den Kindern gemeinsam auf den Weg zu machen und das ist ja, wenn einem wirklich zugehört wird in jungen Jahren, wenn man wirklich, dass die die Idee davon bekommt, so, hey, da ist jemand interessiert da dran, wie es mir geht, was ich brauche, wie ich meine Ideen entwickeln kann. Dann bilden wir so wirklich die Zukunft und nicht Kinder und Menschen, Erwachsene dann später, die einfach nur funktionieren und zu einer gewissen Zeit alle das Gleiche machen müssen, das würde ich mir einfach wünschen. Dass es mehr so Leute gibt, die da wirklich auch die Haltung am rechten Fleck haben und Kindern ermöglichen statt zu beschneiden, ja.

Karen: Mhm, ja, ja, weil wie du sagst. Wenn Kinder die Erfahrung machen, dass ihnen zugehört wird und dass sie dann auch Dinge erreichen können, dann machen sie das auch als Erwachsene und hören dann also erstmal natürlich auch als Kinder hören Sie anderen zu, hören sie auch Erwachsenen eher zu, das ist ja dann auch ganz viel Kooperation, ne, wenn ich merke, du hörst mir zu, dann hör ich dir vielleicht auch mal zu, wenn ich eigentlich gerade vielleicht keine Lust hab oder so genau und dann eben später auch als Erwachsene. Einander zuhören, anderen Kindern wiederum zuhören. Ja.

Patrick: Und sowas lernt man halt wirklich auch erst in der Praxis: Meine ja, meine Haltung hat sich ja auch dolle verändert in den letzten Jahren. Also ich weiß noch, dass ich meine praktische Prüfung damals hatte in der Kita und da so ein Malangebot gemacht hab, das wurde dann quasi ausgesucht, was ich für ein Angebot machen muss.

Karen: Echt, du durftest es nicht selber aussuchen oder was die Kinder.

Patrick: Es war, glaube ich, so eine. Man durfte so ein bisschen vorüberlegen, in welche Richtung es gehen könnte, ob es jetzt ein kreatives Angebot ist oder ob das jetzt irgendwie was was Handwerkliches ist oder ob das was backen ist oder n Singkreis oder so. Ich glaub sowas könnte man schon so n bisschen auswählen, aber dann wars eben ne Kreativgeschichte und das weiß ich noch, da mussten es war ne religiöse Kita konfessionelle Einrichtung so und da ging es auch ums Thema Ostern. Und dann hab ich irgendwie die den Sonnentanz oder Sonnengruß weiß nicht mehr genau, wie es hieß, von Franz von Assisi also so, das haben wir dann so gemalt, so erlebt. Und das war so ein bisschen esoterisch auch. Ich hab dann so Musik angebracht, hab dann eben versucht, dieses Angebot zu gestalten, die Kinder mit ins Boot zu holen, das hat auch gut funktioniert und ein Kind hat dann eben angefangen zu sagen, ja. Ich hab ein Zombie gemalt.

Karen: Ahja schön.

Und ich hab mir gedacht, so, ich war damals richtig unter Druck und hab mir halt so, Oje, jetzt hat der hat der gesagt, der malt n Zombie jetzt hier und die anderen Kinder die wollen das jetzt vielleicht auch machen, und das hab ich damals auch so verstanden, dass das, dass man sowas nicht darf. Zum Beispiel weißt du also, dass man das dann eben runterhalten muss und sagen muss, nee, wir machen jetzt hier was was Göttliches, was schönes, was, was Verbindendes so und ein Zombie ist ja jetzt schon eher ne, Kreatur, die

Karen: Wie, nicht göttlich.

Patrick: Vielleicht ein bisschen bisschen gruselig auch, ist so, aber jetzt im Nachhinein, wenn ein Kind sich kreativ ausdrücken möchte in so einer Situation, ist es so eine witzige Sache, so, und dann kann erzählen, wie er auf die Idee kommt, was er da irgendwie machen wollte, und das weiß ich noch, dass ich damals dem dann keinen Raum gegeben hatte, so in dieser dieser Prüfung und. Genau das fand ich schade, fand ich schade, aber das war irgendwie auch eine Drucksituation für mich.

Karen: Klar.

Patrick: Ich finde, das hat sich dann einfach so aufgebaut. Ich hab viele Erfahrungen gesammelt, die positiv und negativ waren, es gab Kitas, die hatten super viel Budget. Und ne Haltung, wo du dir gedacht hast, so woah krass hier dürfen die Kinder ja gar nichts frei entscheiden und andere Kitas wo kaum Geld da war, es wirklich ziemlich ja, doch, wenig Budget, einfach da war und da aber die Pädagogen und Pädagoginnen, die da gearbeitet haben, so gelebt haben, so gebrannt haben und diese Widrigkeiten ne des niedrigen Budgets in anderer Art und Weise einfach ausgeglichen haben, so, und da hab ich mich viel wohler gefühlt als in der anderen Einrichtung, wo es ungefähr von allem, allem ultra viel gab also. Sehr, sehr unterschiedlich funktionieren die Kitas hier in Deutschland.

Karen: Klar.

Patrick: Und wichtig ist es wirklich, einen Ort zu finden. Ja, wo man sich wohlfühlen kann, wo man das Gefühl hat, die Kinder können sich dort entfalten und frei sein, ja.

Karen: Und du dich selbst auch als Pädagoge, ja.

Patrick: Ja.

Karen: Ja, das find ich fand ich sehr bezeichnend dein Beispiel von der Abschlussprüfung, Praxis, Prüfung, weil an sich kann sich ja auch aus diesem Zombiebeispiel, also wenn da alle Kinder drauf an Draufspringen auf diesen Zug oder n paar, dann kann man das ja super weiterentwickeln. Und klar das machst du ja heutzutage auch, das ist schon, ich glaube auch die wenigsten können das wahrscheinlich, wenn sie direkt aus der Ausbildung kommen, genau weil da vielleicht auch noch Unsicherheit da ist und so. Dinge, die einem halt vorgelebt werden gelehrt werden. Ich weiß noch damals meine Anleitung im FSJ hatte ich auch, also eine Erzieherin eben dort in der Kita, die meinte dann zum Abschluss zu mir, Karen, Schau dann mal ne was du musst nicht alles glauben, was dir so gesagt wird, so dann auch im Studium oder was Leute halt sagen, was auch immer Lehrende oder in der Praxis oder weiß ich nicht. Du darfst auch so deinen eigenen Weg finden und so. Und ich hab das Gefühl, du machst es gut oder so wie ich mit dir gearbeitet hab und das war richtig schön, weil ich tatsächlich auch ne eine Situation hatte in in irgendeinem Praktikum mal später, das war tatsächlich war halt glaub ich so Mitte des Studiums und es war auch im Kleinkindbereich und da war. Also wenn ich da jetzt drüber nachdenke, find ich es ganz ganz schlimm, wie die Person auch mit mir gesprochen hat. Also meine Anleitung damals, die war ungefähr im selben Alter wie wir, ein bisschen bisschen älter gewesen, aber trotz hatte trotzdem halt schon viel mehr Erfahrung und es gab eine Situation mit Kindern und. Ich glaub die sollten aufräumen und oder die haben glaub ich n Puzzle gemacht und sollten dann aufräumen oder also so n steckspiel und haben mir dann aber irgendwas erzählt und ich bin natürlich dann drauf eingegangen und das sollte aber dann gleich essen geben und die dann kann man eben die Pädagogin rein und hat gesagt, so jetzt müsst ihr ja aber aufräumen und so und ich hab halt noch mit denen gesprochen und wir haben dann auch aufgeräumt und später hat sie mich dann so zur Seite genommen hat gesagt, Karen du musst nicht also, red doch nicht immer so viel mit den Kindern. So also. Du musst nicht immer auf alles eingehen. Wo ich in der Situation schon dachte, OK, das fühlt sich irgendwie jetzt gerade nicht so richtig an, das mein Gefühl ist aber ich möchte wenn n Kind mir was sagt, dann möcht ich da gerne drauf eingehen. So viel zum Thema so ich höre dir zu und ich verstehe dich oder zeige dir genau, ich bin da. Und selbst wenn jetzt gerade kein Raum ist, dann kann ich ja trotzdem sagen, ah, ich hab es gehört, aber lass gerne nachher dann noch mal drüber sprechen oder so und wie die mich da angegangen hat, und es hat mich aber super verunsichert also ich hab das dann auch mitgenommen, dachte OK ja dann darf ich einfach nicht mehr so viel sprechen mit den Kindern, vor allem mit den mit den Kleinkindern also. Ist ja egal, welches Alter, aber gerade so früh und wenn sie vielleicht auch noch gar nicht so viele Worte haben oder dann gerade Worte haben und dann so sprudeln. Und jetzt denke ich auch echt, nee das war einfach für mich persönlich pädagogisch falsch, wie die Person gehandelt hat oder mir die Rückmeldung gegeben hat und ich glaub nicht nur für mich persönlich, sondern wahrscheinlich auch, wenn man eben über unsere Haltung und vielleicht auch die Haltung, die vielleicht alle Pädagog:innen haben sollten, so, nein, du darfst den Kindern zuhören, du darfst natürlich auch signalisieren, hey, ich hab gerade keine Zeit, aber nicht so, nee, wir müssen jetzt aufräumen, geht jetzt nicht, ja, und das ist eben ja auch der Unterschied so.

Patrick: Absolut genau. Also wir alle sind ja super belegt im Job, hab ich heute auch mit Kollegen mich noch mal irgendwie ausgetauscht. Dass es so ein anstrengender Job ist fürs Hirn, einfach, weil man so viel reagieren muss und es ungefähr 1000 Dinge gibt, die gleichzeitig passieren. Das irgendwo ein Glas runterfällt, n Kind irgendwie weint und sich da erschrocken hat und n nächstes hat gerade die volle Windel. Ja dann rennen die anderen über den Flur, es ist so vieles, was dann irgendwie gleichzeitig so passieren kann und man hat so viele Momente im Tag, wo man reagieren muss auf Situationen. So und. Ich finde gerade in kleinen Situationen und in kleinen Momenten zeigt sich eben auch so die pädagogische Qualität einfach, ob ich jetzt von hinten an das Kind rangehe und die Nase einfach putze, so oder ob ich sage, hey, ich merke gerade, dir läuft die Nase, so wollen wir dir ein Taschentuch holen, weißt du wo das ist? Magst du es selber machen, wo kann ich dir helfen, so dass man. Das es ein himmelweiter Unterschied ist und so Kinder einfach auch andere Erfahrungen sammeln.

Karen: Ja.

Patrick: Und das ist n Prozess. Ich glaube früher ja, je nachdem auch heute gibt's viele Einrichtungen, die am Limit sind, wenn Personalengpässe sind, wo man aus der Not heraus irgendwie reagieren muss. Ich hatte heute auch so eine Situation, wo ich gemerkt hab, das ist mir gerade zu viel, jetzt merke ich, ich kann gerade nicht mehr denken.

Karen: Zu viele Einflüsse, zu viel Reize.

Patrick: Dann habe ich kurz auf die Uhr geguckt und gedacht, OK, es sind jetzt noch 15 Minuten zum Mittagessen, ja. Noch 15 Minuten. Ich lasse jetzt noch 5 Minuten spielen. Das funktioniert jetzt noch diese 5 Minuten, dann räumen wir einmal auf, sammeln uns nochmal im Kreis und dann geht's wieder weiter. Also es geht. Man hat glaub ich schon vieles in der Hand ne, manchmal muss man kurz nochmal abschalten und sagen Hey komm, die 5 Minuten schaffen wir jetzt noch und dann geht's wieder los, sich gegenseitig auch unterstützen im Team. Dass da auch die Haltung da ist, dass man merkt, hey mir ist gerade zu viel, kann ich kurz rausgehen, kannst du kurz die Situation übernehmen? Das es gibt viele Leute, die es vielleicht auch nicht so gemacht haben und dadurch auch ja krank geworden sind auch. Weil sie Angst hatten, sowas abzugeben. Ja dann bin ich ja ne schlechte Erzieherin, wenn ich jetzt diese Situation nicht hinbekomme, so und dann so in so nem Konflikt gefangen sind, wo ich mir denke, es ist manchmal so einfach. Ich hab das mal beobachtet zum Beispiel dass ein Kind im Garten dolle geweint hat und da hatte ich noch als Kita Leitung gearbeitet. Und da war irgendwie n Konflikt. Ich kann nicht mehr genau sagen, was es war, aber das Kind wollte eben nicht in den in den Garten rausgehen, war total am Weinen und ich kam aus dem Haus gerade raus, hatte irgendwie ne Idee, ich wollte im Garten irgendwas erzählen oder so was weitergeben und dann hab ich die Situation kurz gesehen, hab mir gedacht Ach komm angesprochen, wollen wir mal schauen was da hinten los ist, magst du mal mitkommen so und dann hab ich das Kind genommen, bisschen kurz spazieren gegangen. Eine Runde gedreht und dann haben wir so n bisschen gequatscht, was gerade eigentlich los war. Und dann war die Situation irgendwie wieder gelöst so. Meine Kollegin meinte dann auch, Oh ja, danke, dass du jetzt das jetzt kurz da mit eingegriffen bist. Ich wusste gerade nicht weiter, ich bin da nicht reingekommen, ich wusste nicht wo jetzt das Problem war so und das hat dann geholfen und sich gegenseitig eben den Rücken freizuhalten und wirklich zu sehen. OK, was ist gerade los und dann einfach auch reagieren, zuhören und schauen, ja was wir machen können damit, damit sich die Situation wieder löst. Das ist einfach wichtig. So und danach hab ich auch tatsächlich immer in den Kitas gesucht, als ich mich beworben hatte, als ich irgendwie Hospitationen hatte. Dass ich diese Grundhaltung sehe und erlebe, dass ein Team füreinander einstehen kann. Ich mein, ich bin jetzt auch nicht der perfekte Erzieher, das ist, glaube ich.

Karen: Wer ist das schon? Niemand.

Patrick: Genau, ich hab. Ich hab auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen und würde in jeder Situation genau richtig reagieren, aber ich versuch es. Also ich versuche schon, vieles richtig zu machen. Und wenn ich merke, ich hab ne Situation nicht richtig gelöst oder ein Kind hat, dann hat sich dann hat sich da nicht so richtig gesehen gefühlt, dass ich das dann eben reflektiere. Nochmal und dann nochmal überlege und sage, Hey, vorhin hatte ich keine Zeit, sorry, da hatte ich ein bisschen bisschen ruppig geantwortet, es tut mir leid, ich möchte dir gerne zuhören, was ist denn los gewesen. So. Dass man wirklich ehrlich mit sich einfach ist.

Karen: Und mit den anderen. Ja, ich glaube, darum geht es klar, sich auf die anderen einlassen, auf die Kinder wie auch auf die anderen Teammitglieder und miteinander sprechen ja voll.

Patrick: Das ist doch schon der perfekte Schlusssatz.

Karen: Ach du, so wie wir hier miteinander sprechen und unsere Gedanken und Gefühle teilen.

Patrick: Ja.

Karen: Tatsächlich zum so Einfinden als Team gibt es in der April Ausgabe also die Aprilausgabe von Kindergarten heute beschäftigt mit beschäftigt sich mit dem Thema neu im Team als Berufseinsteigerin vor allem aus der Ausbildung, aus dem Studium, wie auch immer und wie man sich als Team auch zusammenfinden kann und was ich als Fachkraft vielleicht auch mitbringen kann. Also natürlich bring ich was mit, aber auch wie ich als Fachkraft auch auch was ich dafür tun kann, mich in Teamgefüge ein. Wie ich n Team mich einfügen kann und was ich aber auch natürlich verlangen kann und welche Haltung wichtig ist. Und da ist auch natürlich auf jeden Fall wichtig, sich zu öffnen. Natürlich schafft man das nicht immer zu Beginn. Und ich glaube aber auch, wie du auch gesagt hast, so in Hospitationen merkt man das schnell. Ich kann mich noch dran erinnern, als ich bei euch hospitiert hab, so als als kleines Schmankerl zum zum Schluss, da hab ich auch direkt gespürt, also wir haben auch direkt viel gesprochen und ich habe auch erstmal geschaut, so wie ist die Atmosphäre im Raum und wie ist mit den Kindern und es war ganz schön, ich hab mich irgendwie direkt, eigentlich so zugehörig gefühlt und das ist richtig schön, genau auch auf dieses Gefühl halt achten ja, so der erste Eindruck, fällt halt oft.

Patrick: Finde ich auch so wichtig weil man diese Aura schon sieht also und spürt wenn jemand zugewandt ist oder wenn einfach du in den Raum kommst und du schon das Gefühl hast so irgendwie wabert hier grade was. Irgendwie fühle ich mich hier gerade nicht so? Weiß ich nicht genau, und das ist so so wichtig. Und ja genau, bei dir hatte ich damals auch so direkt das Gefühl, so Hey, das ist eine coole Maus. Und da. Da haben wir ziemlich schnell ziemlich gut auch zusammengefunden, dann auch in der Einarbeitung, weil Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Weil wir da ziemlich schnell viel ausgetauscht haben und ja wirklich auch über Haltung gesprochen haben und das finde ich, wird manchmal ein bisschen zu zu wenig gemacht, ja.

Karen: Ja, das stimmt. Weil nur so kann man ja gut gemeinsam arbeiten, wenn man die ähnliche, ja die Haltung teilt. Ja und sonst muss man natürlich auch viel schauen. Wie findet man sonst zusammen? Aber ja.

Patrick: Ich finde es halt immer wieder so spannend wenn ich feststelle dass ich so ein so einen Entwicklungssprung auch bei mir noch mal sehe so also wenn ich mich mit Themen nie auseinandergesetzt habe aber dann eine Information dazu bekommen habe oder mich mit etwas auseinandergesetzt habe und jetzt Sätze sagen würde, die ich früher nie gesagt hätte und andersrum auch, wo ich früher Sachen gesagt habe, wo ich heute mit den Ohren schlackern und sage, Hey, also wie kannst du so reden, ne und das ist ja so ein Prozess, der sehr sehr individuell ist, mit den Erfahrungen zusammenhängt, die man macht, mit den Menschen, die man kennenlernt, mit den Informationen, die man einfach erhält über die Welt, und genau das ist ja.

Karen: Das ist schön. Wenn wir möchten uns gerne weiterentwickeln, das möchten wir und genauso möchten wir auch, dass dieser Podcast weitergeht beim nächsten Mal. Und wenn ihr euch gerne informieren wollt, dann schaut gerne auf kindergartenheute.de vorbei. Da gibt es ganz viel zu verschiedensten Themen, eben auch zum Thema Team, genau, auch zu natürlich zur pädagogischen Haltung. Und ja, dann würde ich sagen, wir machen Schluss für heute, oder Patrick packen wir ein.

Patrick: Packen wirs.

Karen: Und dann hören wir uns hoffentlich bald wieder. Und dann freuen wir uns, wenn ihr uns wieder zuhört beim nächsten Mal.

Patrick: Ade.

Karen: Tschau tschau.

Outro: Karen abgeholt. Das war's für heute. Wir freuen uns auch über eure Erlebnisse aus der Praxis. Schreibt mir gerne an karen.sachse@herder.de. Die aktuelle Ausgabe von Kindergarten heute findet ihr online auf Kindergarten-heute. De. Bis zum nächsten Mal bei heute im Kindergarten.

kindergarten heute - Das Fachmagazin für Erzieher:innen: Für die Professionalisierung des frühpädagogischen Berufsfeldes

kalender 2025/26: Für ein gut geplantes Kita-Jahr

  • Praktisches A5 Format
  • Hochwertige Papeterie-Ausstattung
  • Impulse für Spaß & Leichtigkeit im Kita-Alltag
  • Idealer Begleiter für eine achtsame Selbstorganisation
Zum Kalender