EditorialWarum die Jüngsten Philosophen sind

Das Portrait von Ulrike Fetzer, die Chefredakteurin der Zeitschrift Kleinstkinder
© Edi

Denken Kinder tatsächlich anders als Erwachsene? Die Antwort ist vielschichtig, doch lohnend: Die Jüngsten beobachten die Welt mit einer offenen, unvoreingenommenen Neugier. Sie fragen, staunen, testen Hypothesen direkt aus dem Moment heraus und lassen sich von Sinneseindrücken leiten.
Dabei inspirieren sie uns oftmals mit besonderen Gedanken, Fragen und staunenswerten Momenten, über die wir aus Erwachsenenperspektive im Alltag sonst leicht hinweggehen würden. Der kindliche Blickwinkel erinnert an die Qualität des Moments: Wie fühlen sich Dinge an?
Was bedeutet es zu teilen? Wie fühlt es sich an, wenn man Hilfe benötigt? Fragen wie diese liefern Impulse für Selbstwirksamkeit, Sprache und soziale Kompetenz und zeigen, wie Philosophieren als respektvolle Praxis gelingt.

Wie lässt sich ein wertschätzender Austausch mit den Jüngsten im Kita-Alltag gestalten? Und wie gelingt Fachkräften eine Haltung der Gleichwertigkeit zwischen kindlicher Neugier und einer moderierenden Rolle?
Nicht immer sind es fertige Antworten, sondern oft nur kleine Gedankenfetzen, in denen Fragen wichtiger sind als Lösungen. Wenn ein Kind fragt: „Können Tiere traurig sein? Träumen Hunde auch? Können Gedanken verschwinden?“, öffnet sich ein Raum für Dialog, Respekt und gemeinsames Staunen. Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist es dann, diese Impulse wahrzunehmen, zu spiegeln und behutsam zu erweitern.

Im Namen der Kleinstkinder-Redaktion wünsche ich Ihnen eine inspirierende Lektüre, eine ruhige und besinnliche Weihnachtspause sowie kreative Impulse für das kommende Jahr, in welchem uns die Jüngsten hoffentlich wieder ganz häufig staunen lassen.

Mit herzlichen Grüßen

Ulrike Fetzer
(Chefredakteurin)

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