InterviewSocial Media leicht gemacht

Mit Tipps aus der Praxis zeigt Medienpädagogin Stephanie Krings, wie die Nutzung von Instagram & Co. gelingen kann. Das Interview führte Olivia Derr vom Landesverband Kindertagespflege NRW e. V.

Zwei Hände, die ein Smartphone halten, während bunte Symbole wie Herzen, Chatblasen und Papierflieger fröhlich um das Gerät schweben.
© BlackWhiteMouse Design - Shutterstock

Frau Krings, welche Plattformen der sozialen Medien eignen sich besonders gut für Kindertagespflegepersonen?
Besonders geeignet sind Instagram und Facebook, da sie laut Mediennutzungsstudien in der typischen Altersgruppe der Eltern und Kindertagespflegepersonen häufig genutzt werden. Instagram lebt von schnellen, visuellen Formaten – vor allem Videos – und ist aufgrund der privaten Nutzung vieler Menschen niederschwellig. Facebook bietet vor allem durch Gruppen Raum für gezielten Austausch – sowohl für Eltern als auch für Kindertagespflegepersonen. Beide Plattformen eignen sich somit ideal, um Sichtbarkeit zu schaffen und neue Kontakte zu knüpfen.

Wie können Kindertagespflegepersonen in den sozialen Medien professionell und gleichzeitig authentisch auftreten?
Zunächst sollte ein klarer Plan erstellt werden: Welche Inhalte sind wichtig? Was möchte ich über mich erzählen? Eine eigene „Corporate Identity“ mit Logo und/oder einem gut einprägsamen Namen unterstützen den Wiedererkennungswert (s. INFO). Für einen professionellen Auftritt ist auch technisches Wissen entscheidend: Wie drehe ich gute Videos? Wie gestalte ich Beiträge ansprechend? Viele Grundlagen lassen sich online erlernen oder in Fortbildungen vertiefen. Wichtig ist auch die Qualität von Bild, Ton und Video – meist reicht schon ein modernes Smartphone, um gute Ergebnisse zu erzielen.

Wie können Kindertagespflegepersonen ihre eigene Reichweite erhöhen?
Regelmäßigkeit ist entscheidend: Ideal sind etwa drei Beiträge pro Woche mit jeweils einem Tag Pause. Hashtags spielen eine zentrale Rolle. Eine Mischung aus themenbezogenen und allgemeinen Schlagwörtern, wie bspw. Kindertagespflege oder der Name der Stadt ist empfehlenswert. Die ersten Hashtags sollten sich dabei immer direkt auf den Beitrag beziehen. Zehn bis 15 passende Hashtags reichen i. d. R. aus – hier hilft Ausprobieren.

Welche Plattformen empfehlen Sie für den fachlichen digitalen Austausch?
Hierfür sind Facebook-Gruppen besonders geeignet. Ob allgemeine Themen oder spezifische pädagogische Inhalte, einzelne Gruppen ermöglichen einen intensiven Austausch. Man kann bestehenden Gruppen beitreten oder eigene gründen. Mithilfe regionaler Filter lassen sich gezielt Kontakte vor Ort knüpfen. Meistens werden diese Gruppen von Administratorinnen und Administratoren betreut, die für Struktur und einen konstruktiven Umgang sorgen.

Was möchten Sie als Fachberaterin und Expertin für Social Media den Kindertagespflegepersonen gern noch mitgeben?
Ich möchte sie ermutigen, ihre Arbeit sichtbarer zu machen. Oft werden sie noch nicht als gleichwertig zur Kita anerkannt, was nicht fair ist, denn die Bedeutung ihrer Arbeit für Familien und Gesellschaft ist enorm. Social Media bietet die Chance, Einblicke zu geben und Verständnis für dieses Konzept zu schaffen. Wer zeigt, was hinter der Kindertagespflege steckt, kann Vorurteile abbauen und das Berufsbild stärken.

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