Sexualpädagogik im U3-Alltag: Achtsam begleiten, wirksam schützen

Bereits in den ersten Lebensjahren entwickeln Kinder ein Gefühl für ihren eigenen Körper und ihre Identität. Frühkindliche Sexualität unterscheidet sich dabei grundlegend von der Sexualität im Jugend- und Erwachsenenalter. Im Zentrum stehen das spielerische und unbefangene Entdecken, Fühlen und Erleben des eigenen Körpers – eingebettet in sichere Beziehungen und feinfühlige Begleitung.

Welches sind die Merkmale frühkindlicher Sexualität?

Frühkindliche Sexualität zeigt sich spielerisch, spontan und ist stark vom kindlichen Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit geprägt. Kleinkinder erleben ihren Körper mit allen Sinnen und handeln dabei unbefangen und neugierig. Ihr Verhalten ist meist egozentrisch, also nicht auf eine andere Person oder Beziehung ausgerichtet. Wichtig ist zu verstehen, dass Kleinkinder sexuelle Handlungen nicht bewusst als Sexualität wahrnehmen. Sie sind vielmehr Teil der natürlichen Selbstwahrnehmung und Entwicklung.

Wie entwickelt sich die frühkindliche Sexualität in den ersten drei Jahren?

Die psychosexuelle Entwicklung beginnt unmittelbar nach der Geburt. Bereits Säuglinge machen über Körperkontakt, Nähe, Berührungen und Zuwendung zentrale Erfahrungen, die für ihre emotionale Sicherheit, ihr Urvertrauen und ihre spätere Beziehungsfähigkeit grundlegend sind. Im Kleinkindalter entwickeln die Jüngsten   ein erstes Bewusstsein für den eigenen Körper und   lernen, dass sie Junge oder Mädchen sind. Sie zeigen Neugier am eigenen Körper sowie an dem anderer Menschen. Dabei werden auch Themen wie Intimität, Scham und persönliche Grenzen bedeutsam. Lust- und Körpererfahrungen, etwa durch Selbstberührung, gehören in dieser Phase zu einer gesunden Entwicklung dazu.

Was beinhaltet ein ganzheitlicher Ansatz in der Sexualpädagogik?

Ein ganzheitlicher Ansatz in der Sexualpädagogik berücksichtigt sowohl die Schutzbedürfnisse als auch die Bildungsrechte von Kleinkindern. Das sexualpädagogische Konzept einer Einrichtung sollte daher neben Aspekten der Aufklärung auch den Schutz aller Beteiligten vor Grenzverletzungen, Übergriffen und Missbrauch umfassen. Kinder, die ihre Körperteile kennen und diese benennen können, trauen sich eher, über Unsicherheiten oder mögliche Übergriffe zu sprechen. Somit sind sie deutlich besser vor sexueller Gewalt geschützt. 

Was ist die Quintessenz?

Eine altersgerechte und sensible Sexualaufklärung ist ein wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit und unterstützt schon Kleinkinder dabei, ein gesundes Körper- und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Sexualpädagogik beginnt also nicht erst in der Schule, sondern bereits im U3-Alltag durch Haltung, Wissen und Sensibilität. 

 
Im Kleinstkinder-Podcast finden Sie außerdem eine passende Folge mit Prof. Dr. Jörg Maywald zu diesem Thema. 


 

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