Deutsche Aufsätze 1975–2013 (Gebundene Ausgabe)

  • wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
  • 1. Auflage 2026
  • Gebunden
  • 442 Seiten
  • ISBN: 978-3-534-64343-1
  • Bestellnummer: P3643434

Die Besinnung

Joachim Koppers Anliegen ist es, den dogmatischen Existenzbegriff in ein sich selbst verstehendes Reflexionsgeschehen aufzulösen, das, selbst voraussetzungslos, Voraussetzung des Wissens raumzeitlichen Geschehens sowie des Denkens ist. Während metaphysisches und rationalistisches Denken die Welt und den Menschen als gegeben ansieht und dabei in positiver oder negativer Weise zur Setzung des Unbedingten (Gott) schreitet, weist Kopper die Analytizität solchen Vorgehens nach. In der Analytizität kann sich das Reflexionsgeschehen nur bedingt erreichen, erst im Bezug der geleisteten Begriffe auf durch sie bestimmtes raumzeitliches Geschehen werden Erkennen, Urteilen und Sprechen möglich. In solchem Sprechen verkehrt sich die Reflexion aus ursprünglicher Tätigkeit in ein statisches, vom Vielen ausgehendes Weltbild, in dem Grund und innerer Zusammenhalt abhanden gekommen sind.
Der letzte Aufsatzband enthält sowohl kritische Analysen der Kantischen Philosophie als auch eine Gesamtwürdigung ihrer Verdienste und Defizite. Kopper befasst sich hier insbesondere mit Kants Lehre von der reinen Anschauung, seiner Seelenlehre, seiner Lehre von den synthetischen Urteilen a priori sowie mit dem dialektischen Denken Hegels. Nach Kopper kann sich die Reflexion im gegenständlichen Erkennen grundsätzlich nicht erreichen. Erst im Verzicht darauf ergibt sich ein eigentlich positives Seinsverständnis. Die moralische Bedeutung, die der Mensch seinem Leben zu geben hat, wird darin ebenso transparent wie eine unbezügliche Bedeutung des menschlichen Leibes, die in einigen Aufsätzen über Kant, Schelling und Meister Eckhart ansatzweise durchschimmert. Dass sich die Reflexion im menschlichen Leben in Zeit und Sinnlichkeit verliert, aber auch nur so die Überwindung der Verlorenheit möglich wird, ist die zeitliche Auslegung eines Geschehens, dessen zeitloser Charakter in Besinnung und Einkehr erreichbar ist.

Autor

Joachim Kopper, Jahrgang 1925, war Professor für Philosophie in Mainz. Er war langjähriger Mitherausgeber der Kant-Studien. Auch über seine Emeritierung im Jahr 1993 hinaus war er lange Jahre in der in der europäischen Hochschulzusammenarbeit tätig und hielt philosophische Vorlesungen und Seminare.

Herausgeber

Lutz Baumann (geb. 1957) war bis zu seiner Pensionierung 2023 als Akademischer Direktor am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig, verbunden mit langjähriger Aktivität in der internationalen Hochschulzusammenarbeit.

Herausgeberin

Margit Kopper (geb.1956) promovierte in Mainz und war danach als Lehrerin in Deutschland und Frankreich tätig. 

Herausgeber/in

Margit Ruffing (geb. 1959) ist seit 2000 Redakteurin der Kant-Studien und Geschäftsführerin der Kant-Forschungsstelle am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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