Vom ABC zur Petition (Gebundene Ausgabe)

Mädchen- und Frauenbildung im Spätmittelalter

  • wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
  • 1. Auflage 2024
  • Gebunden
  • 254 Seiten
  • ISBN: 978-3-534-64055-3
  • Bestellnummer: P3640554

Bildungs- und Erziehungskonzepte für Mädchen und Frauen im Spätmittelalter

Wie lernten Mädchen im Spätmittelalter lesen und schreiben? Wo und bei wem lernten sie es? Und vor allem: Wozu sollten sie lesen und schreiben können? Wirklich nur zum Hausgebrauch, wie oft behauptet wird? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Quellenanthologie und strukturieren zugleich ihren Aufbau. In einem ersten Schritt werden verschiedene Bildungs- und Erziehungskonzepte vorgestellt, die die Frage des Wozu auf ihre je eigene Art und Weise beantworten, indem sie das Lesen und Schreiben in den Dienst Gottes oder der christlichen Mission stellen oder das Lesen als einen Schritt zum Erlangen idealer Höfischkeit begreifen. Im zweiten und dritten Teil der Anthologie stehen die infrastrukturellen und funktionalen Dimensionen des Lesen- und Schreiben-Lernens im Fokus der Aufmerksamkeit. Hier geht es um die Praxis; einer solchen, die andere Akzente setzt als die Erziehungsschriften. Besondere Bedeutung kommt dabei der Praxis des Briefeschreibens zu, die denen, die diese Technik beherrschen, die Möglichkeit bietet, die Welt (mit)zugestalten. Mit dem Brief lernen Mädchen wie Jungen schreiben, Beziehungen pflegen und ihre Interessen in Gestalt von Petitionen wahrzunehmen. Der letzte Teil dieser Anthologie kreist um die Kulturtechnik des Lesens am Hof, in der Stadt und im Kloster am Beispiel ausgewählter europäischer Büchersammlungen und Bibliotheken aus der Perspektive des Sammlers und des Benutzers. Das Thema Mädchenbildung und -erziehung lädt dazu ein, über die engeren Fachgrenzen hinweg den Blick auf die Buch-, Kunst- und Literaturwissenschaften zu öffnen. Insofern ist die Quellenanthologie nicht nur für Studierende der Geschichtswissenschaft gedacht, sondern für alle, die sich für das Lesen und Schreiben und für die Frage interessieren, wie und wozu sich Mädchen und Frauen im Spätmittelalter diese Fertigkeiten aneigneten.

Das Buch ist auch als Open Access-Publikation erhältlich.

Autorin

Signori, Gabriela

Gabriela Signori

Historikerin

Prof. Dr. Gabriela Signori studierte Geschichte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Sie veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Monographien zu den Bereichen der mittelalterlichen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Frömmigkeitsgeschichte und der Geschichte des Mönchtums.

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