Tag der offenen Grabung in Kassel stieß auf großes öffentliches Interesse

Ende November fanden sich trotz winterlicher Temperaturen rund 200 Bürgerinnen und Bürger auf dem Georg-Stock-Platz in Kassel zum gemeinsam mit der Stadt ausgerichteten Tag der offenen Grabung zusammen. Drei Stunden lang präsentierten die hessenARCHÄOLOGIE und die Grabungsfirma WiBA GmbH – Wissenschaftliche Baugrund-Archäologie – den aktuellen Stand der Ausgrabungen.

Eine Person in einer gelb-schwarzen Warnjacke steht vor einer Gruppe von Menschen und zeigt auf eine Stellwand mit mehreren Plänen und Karten. Im Hintergrund ist ein gelber Transporter und ein weißes Zelt zu sehen. Die Szene spielt im Freien
Dr. Eveline Saal führte die interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Ausgrabung.© Lars Görze M.A., LfDH

Bei der Ausgrabung auf dem Gelände des Georg-Stock-Platzes wurden die Keller eines Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert freigelegt. Teile des Fundamentes weisen eine andere Bauweise auf und dürften älter sein. In den Kellerräumen des an der Ecke Ankergasse/Kirchweg 6 stehenden ehemaligen Bauwerks wurden offenbar Kohlen und Kartoffeln gelagert. Neben der Kohle selbst konnte das Grabungsteam auch einige verbrannte und dadurch bis heute erhaltene Kartoffeln bergen. Dunkle Verfärbungen wiesen auf die Kohle hin. Wie große Teile der Stadt wurde auch dieses Gebäude während der Luftangriffe auf Kassel im Oktober 1943 zerstört. Unter dem Kriegsschutt hat sich jedoch der Einblick in das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Nördlich und östlich der Keller wurden Gruben gefunden, die teilweise mittelalterliche Scherben enthielten und somit Zeugnisse einer früheren Nutzung des Areals sind.

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Berichte zu neuen Ausgrabungen und eindrucksvollen Funden der archäologischen Forschung in Deutschland finden Sie in jedem Heft des AiD-Magazins unter der Rubrik »Aktuelles aus der Landesarchäologie«.

Die WiBA-Archäologin Johanna Trabert M. A., der Grabungsleiter Dr. Erkan Kart und die ehemals zuständige Bezirksarchäologin Dr. Eveline Saal (in Vertretung für Dr. Franka Schwellnus) führten die Gruppen Interessierter entlang der Grabungsfläche. Sie präsentierten nicht nur die Ergebnisse der Ausgrabung, sondern erläuterten auch, wie es zu den Ausgrabungen kam, welche Informationen den Archäologinnen und Archäologen bei der Vorbereitung zur Verfügung standen und wie die neuen Erkenntnisse die Stadtgeschichte Kassels bereichern.

Freigelegte, teilweise erhaltene Mauerreste aus Backstein und Naturstein in einem archäologischen Ausgrabungsbereich. Die Mauern bilden rechteckige und unregelmäßige Strukturen, die unterschiedliche Höhen aufweisen. Im Hintergrund ist ein Metallzaun zu sehen, der das Areal abgrenzt. Im oberen Bereich des Bildes sind Gras und Baumstämme sichtbar.
© Lars Görze M.A., LfDH
Natalie Wegen B. A. und Jakob Fritzsche vom Grabungsteam der WiBA standen für Fragen zu den präsentierten Funden zur Verfügung. Sie erklärten Besuchern jeden Alters, wie die Funde geborgen wurden, welche Informationen sie über die freigelegten Strukturen liefern und wie mit ihnen weiter verfahren wird.

Meldung hessenArchäologie

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