Bei Ausgrabungsarbeiten auf einem Grundstück in Hallstatt Ort wurden bedeutende archäologische Schichten freigelegt: mittelalterliche Terrassierungsmauern, eine römische Brandschicht mit Münzen, Ziegeln und Gefäßfragmenten sowie bis zu einem Meter mächtige Schichten aus der Latènezeit (Jüngere Eisenzeit). Rund 1.000 Fundobjekte aus verschiedenen Epochen konnten jüngst geborgen werden.
Funde aus der Grabung aus der Römischen Kaiserzeit
NHM Wien/Andreas W. Rausch
Den Archäologen des NHM Wien gelang dabei ein spektakulärer Fund: Unter einem prähistorischen Felssturz kamen neolithische Schuhleistenkeilfragmente, Klingen, Tierknochen und Keramik zum Vorschein, die etwa 7.500 Jahre alt sind. Es handelt sich dabei um die bislang ältesten bekannten Spuren in Hallstatt. Sie beweisen, dass der Ort schon deutlich früher besiedelt war als bisher angenommen. Bereits die ersten Bauern und Viehzüchter mit sesshafter Lebensweise, die ab 5600 v. Chr. erstmals in Mitteleuropa auftauchten, drangen – über die Flüsse wie die Traun kommend – bis tief ins Salzkammergut nach Hallstatt vor. Grund dafür waren wahrscheinlich die Salzvorkommen.
Hallstatt, das einer europäischen Kulturepoche (800–450 v. Chr.) seinen Namen gab, ist ein wichtiger archäologischer Hotspot. Dies liegt nicht nur am bedeutenden Gräberfeld im Salzbergtal und den spannenden Funden im Salzbergwerk, sondern auch an den archäologischen Schätzen im Ort selbst.
Das Naturhistorische Museum Wien forscht seit über 100 Jahren in enger Kooperation mit der Salinen Austria AG, der Salzwelten GmbH, der Gemeinde und dem Musealverein in Hallstatt.
Seit einigen Jahren begleiten Archäologen des NHM Wien in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt und dem UNESCO-Welterbemanagement Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut verschiedene Baumaßnahmen. So auch am Grundstück in der Seestraße, wo bereits 1991 auf dem Nachbargrundstück gegraben wurde.
Am Dienstag, dem 12. August 2025 präsentieren das NHM Wien gemeinsam mit dem Musealverein Hallstatt, der Gemeinde und dem UNESCO Welterbemanagement die Ergebnisse der aktuellen Grabung - und zwar ab 18:00 Uhr am Vorplatz des Museums Hallstatt (Seestraße 56, 4830 Hallstatt).
Meldung NHM Wien