Das Bodenmosaik wurde in den Dreißigerjahren des 19. Jhs. bei Ausgrabungen in der Casa Del Fauno in Pompeji entdeckt (Abb. 1. 2). Inzwischen befindet es sich im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel. Seit der frühesten bekannten ausführlichen Beschreibung des Mosaiks, die Goethe am 6./7. März 1832, wenige Tage vor seinem Tode nach einer flüchtigen Bleistiftzeichnung verfasste, wird der bildbeherrschende Alexander in dem Mosaikgemälde als Überwinder oder Sieger bezeichnet. Auch ich habe diese Ansicht vertreten. Eine genaue Betrachtung führt aber zu dem Ergebnis, dass der Makedonenkönig in einer verzweifelten Lage ist und nur durch das kühne Eingreifen eines Fußkämpfers gerettet wird, dessen Profil hinter Alexanders die Lanze führende Hand zu sehen ist. Der Kämpfer richtet seine Sarissa, den Langspeer der makedonischen Infanterie und Kavallarie, gegen einen Perser auf aufsteigendem Pferd, der feindselig zu Alexander hinschaut und das blanke Schwert parat hält, um es gegen den heran preschenden König zu schwingen. Diesem ist der Helm vom Kopf geschlagen, sodass man seine charakteristischen Gesichtszüge sehen kann (Abb. 3). Der Helm ist zu Boden gerollt, wo auch verlorene Waffen verstreut sind. Alexander war mit seinen Getreuen, den vier Hetairoi, voraus gesprengt. Das Gorgoneion (Medusenhaupt) auf seinem Brustpanzer wirkt mit den weit aufgerissenen Augen geradezu lebendig. Die Augäpfel sind in die Ecke gerollt und scheinen auf das Schlachtgeschehen zu blicken. Die meisten Kämpfer im Bild haben die Augen weit aufgerissen. Das zieht den Betrachter in die Schrecken des Schlachtgeschehens hinein.
Abb. 1 Alexandermosaik aus der Casa del Fauno in Pompei VI, 12,2, Exedra X. Gesamtmosaik 3,13 × 5,82 m, Bild ohne den rahmenden Zahnschnitt 2,71 × 5,12 m. Neapel, Museo Archeologico Nazionale Inv. 10020. Spätes 2. Jh. v. Chr.
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Alexander wollte seine Sarissa gegen den auf dem gewendeten Streitwagen stehenden Großkönig stoßen. Doch wirft sich ein persischer Reiter dazwischen, packt Alexanders Lanze hinter der Spitze und drückt sie nach unten. Da im selben Augenblick das Pferd des Persers von einer Lanze in die Seite getroffen blutend nach vorne stürzt und der Reiter abspringen muss, durchbohrt Alexanders Stoßlanze seinen Leib und dringt an seiner Lende wieder heraus. Um nicht mit seinem Pferd zusammenzustürzen, hatte der Perser seinen rechten Fuß mit gestrecktem Bein auf den Boden gesetzt und das im Knie gebeugte linke Bein über den Rücken seines Pferdes gehoben. Den linken Arm wirft er verzweifelt über den Kopf und wendet das schmerzverzerrte Gesicht in die Bild ebene. Im nächsten Augenblick wird er vornüber stürzen. Unter seinem Gewicht muss die hölzerne Stange der Stoßlanze Alexanders in mehrere Stücke zerbrechen. Der König verliert seine Waffe und ist in schwerster Gefahr. Da kommt ihm der General seiner Fußtruppe, Seleukos, zu Hilfe.
Abb. 2 Der Fundort des Alexandermosaiks: Blick auf die Exedra der Casa del Fauno in Pompeji, erbaut 2. Jh. v. Chr.
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Die Rolle des Seleukos
Da Seleukos in der realen Schlacht nicht mit den voraus sprengenden Reitern Schritt halten konnte, erhebt sich die Frage, wie er an diese Stelle geraten ist. Es kann kein anderer als der Auftraggeber des Gemäldes selbst gewesen sein, der den Maler angewiesen hat, ihn an diese Stelle zu setzen und eine spannende Szene zu gestaltet, in der Alexander durch das Eingreifen eines Lanzenkämpfers gerettet wird. So bedauerlich die große Lücke im linken Teil des Mosaiks ist, so dankbar muss man sein, dass die Profillinie des Mannes erhalten blieb (Abb. 4). Mit dem leichten Höcker auf der Nase, den herabgezogenen Mundwinkeln und dem kräftigen Kinn ist sie unverkennbar die gleiche wie diejenige, die man auch vom Bronzeporträt und Münzbildnis des Mannes kennt (Abb. 5. 6). Es ist kein anderer als Seleukos I. Nikator. In dem Gemälde, das dem Mosaik als Vorbild diente, ist der General der Pezhetairoi, der Fußtruppen, als entschlossener Retter seines Königs dargestellt. Er ist berechtigt, sich zu einem der Nachfolger Alexanders, der sog. Diadochen aufzuwerfen.
Abb. 4 Ausschnitt Profil Seleukos I. Nikator als Fußkämpfer in der Schlacht von Gaugamela am 1. Oktober 331 v. Chr.
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Nach dem Tode Alexanders hatte Seleukos sich zunächst mit verschiedenen Statthaltern größerer Provinzen, sog. Satrapien, verbündet. Schließlich stieg er selbst zum Satrapen der Provinz von Babylonien auf. Er ließ sich nach dem Sieg in der Schlacht bei Ipsos 301 v. Chr. in der von ihm nach dem Namen seines Vaters Antiochos in Antiochia umbenannten Hauptstadt seines Reiches nieder. Es liegt nahe, anzunehmen, dass er um diese Zeit das Gemälde in Auftrag gab, in dem er sich als Retter Alexanders in tödlicher Gefahr darstellen ließ. Man muss es für einen besonderen Glücksumstand erachten, dass in dem Mosaik die Profillinie des Seleukos erhalten blieb und man so den Auftraggeber des Bildes benennen und die Aussage des Kunstwerkes erkennen kann. Dieses bietet eine Fülle von Einzelheiten des Schlachtgeschehens, die von der unerschöpflichen Fantasie des Malers zeugen. Geht man das Mosaikgemälde von einer Seite zur anderen, etwa von links nach rechts durch, kann man feststellen, dass sich treffsicher gestaltete Einzelszenen zu dem Gesamtbild zusammenfügen.
Die Komposition des Mosaikgemäldes
Der Himmel über den Kämpfern, in den sich die Äste eines zur linken Seite geneigten, dürren Baums nach oben recken, ist weiß gehalten. In den Himmel ragen die ebenfalls nach links geneigten Sarissen der makedonischen Reiterei, die das Perserheer von der linken Flanke her umrundet. Nur ein behelmter Kopf ist im Hintergrund neben der ausgestreckten rechten Hand des Dareios zu sehen. So erkennt man, dass die makedonischen Reiter die Sarissen geschultert haben und auf das Zeichen des auf der rechten Seite an einer Sarissa in die Luft gehobenen roten Fähnleins die drei ersten bereits ihre Stoßlanzen zum Angriff senken. Der Schöpfer des Bildes verstand es, durch die Bewegung der in den Himmel ragenden Sarissen das Manöver anschaulich zu machen. Man versteht auf diese Weise besser, warum der Wagenlenker das Viergespann des Dareios schräg nach rechts vorne wendet.
Abb. 5 Bronzene Bildnisbüste des Seleukos I. Nikator mit Königsdiadem. Nachguss eines hellenistischen Originals, aus der Villa der Pisonen bei Herculaneum. H 0,56 m, Vorbild um 305 v. Chr. Neapel, Museo Archeologico Nazionale Inv. 5590.
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Schaut man nun wieder nach links, wo leider eine große Lücke in das Bild gerissen ist, so wird man zunächst die Bewegungsmotive der vier Hetairoi zu verstehen suchen. Der gebeugte rechte Arm des hintersten ist erhalten. Von seinem Pferd, dessen rechter Hinterhuf am unteren Rand der Lücke sichtbar wird, sieht man das rechte Auge, die Stirn und die beiden Ohren. Darüber ist noch so viel vom behelmten Kopf des Mannes erhalten, dass deutlich wird, wie er sich zurückwendet, offenbar, um sich zu vergewissern, dass die Reiterei unmittelbar zu dem vorpreschenden Alexander aufschließt. Von der Gruppe der vier Hetairoi ist im Übrigen nur der behelmte Kopf des ersten erhalten. Der untere Teil seines Gesichtes ist vom hoch geworfenen Kopf eines Rappen verdeckt. Mit der Linken schwingt er eine kurze Lanze. Mehr oder weniger unverständlich bleibt, wie die Darstellung zwischen dem ersten und dem letzten der Gefährten ausgesehen haben könnte. Man sieht, allerdings nur teilweise, einen zur Seite geneigten blutigen Kopf, ohne sagen zu können, wie er zu ergänzen ist. Auch, was genau in der schmalen Lücke rechts davon dargestellt gewesen sein könnte, bleibt unklar. Gewiss ist nur, dass hier der vierte Gefährte Alexanders seinen Platz hatte und in der sich nach unten ausdehnender Lücke die Pferdeleiber den ihren. Mehr nicht.
Abb. 6 Tetradrachme mit dem Profilbildnis des Seleukos I. Nikator (ca. 355 bis 280 v. Chr. v. Chr.), geprägt im Auftrag des Philhetairos von Pergamon 281/280 v. Chr. Paris, Bibliotéque Nationale, Cabinet des Médailles.
Dirk Sonnenwald / Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, 18203100
In der Mitte des Mosaikgemäldes, rechts von dem persischen Reiter mit gezücktem Schwert, ist die Darstellung undeutlich. Sie zeigt andeutungsweise einen Kopf mit persischer Kopfbedeckung, das Hinterteil eines Pferdes und das Bein eines Reiters. Man hat den Eindruck, als seien Einzelheiten des Bildes in der Mitte summarisch wiederholt worden. Wahrscheinlich ist das Mosaik vom rechten und vom linken Rand her begonnen worden, und als man zur Mitte kam, stellte sich heraus, dass ein sehr schmaler Streifen leer geblieben war. Diesen füllten die Mosaizisten, so gut es ging, mit undeutlich gehaltenen Einzelheiten aus, zu denen sie sich von den der links und rechts anschließenden Szene anregen ließen.
Der Großkönig und sein Gefolge
Vollkommen deutlich gestaltet ist in der Mitte des Bildes die eindrucksvolle Gruppe des Persers, der ein gesatteltes Pferd für den Großkönig bereithält, falls dieser den Streitwagen verlassen und die Flucht als Reiter suchen wollte (Abb. 7). Das Pferd, das man vom Hinterteil her senkrecht nach hinten im Raum vor dem Streitwagen sieht, ist nur schwer zu bändigen. Der Perser in kostbarem Gewand, der in der Linken die Lanze hält, packt mit der Rechten das Zaumzeug an der linken Wange des Gauls. Das Hin und Her der stürzenden, steigenden, störrischen Rösser neben den los preschenden des Viergespanns ist besonders eindringlich gestaltet. Die Kompositionslinien klaffen V-förmig auseinander und nehmen damit das Motiv der Sarissen im Hintergrund auf. Es ist eine Reiterschlacht, in der dem Fußkämpfer neben dem bildparallelen Bukephalos, dem bekannten Streitross Alexanders, eine entscheidende Bedeutung zukommt.
Abb. 7 Ausschnitt aus dem Alexandermosaik, Dareios III. und Perser, der ein gesatteltes Pferd bereit hält.
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Am unteren Rand der Lücke ist der linke, einen Rundschild tragende Arm eines Gefallenen erhalten. Wie sein Körper bewegt war, lässt sich nicht sagen. Es ist ein Grieche, wohl ein Söldner in persischem Dienst wie auch der Träger des großen von dem Wagenrad niedergedrückten Rundschildes, dessen unbehelmter Kopf hinter dem linken Rand des Schildes hervorkommt. Ein besonders interessantes Detail ist der sich im Glanz des Rundschildes spiegelnde Kopf des Persers, der mit der rechten Hand den Schild zurückdrängen will, unter dem ihn das voran rollende Wagenrad zu begraben droht. Weiter rechts sieht man zwischen den Hufen der Wagenpferde das entsetzte Gesicht eines Persers, über den der gewendete Wagen hinweg rollt. Der Schöpfer des Bildes verlangt vom Betrachter, die Bewegungsmotive der dargestellten Personen zu Ende zu denken, um den Vorgang der Schlacht zu verstehen.
Das Gespann der vier Pferde, die den Wagen des Großkönigs ziehen, verdient eine besondere Betrachtung. Es besteht aus drei deutlich erkennbaren Rappen und einem Schimmel, der aber nur teilweise zu erkennen ist. Dieser Schimmel ist offenbar das linke Stangenpferd, dessen Beine relativ deutlich dargestellt sind, während von seinem Körper nur drei Fetzen neben dem Kopf und dem Hals des rechten Stangenpferdes erscheinen. Es wirft seinen Kopf hoch, sodass er nicht vom rechten Gespannpferd verdeckt wird. Dieses ist vollkommen zu sehen. Es wirft den Kopf zur Seite. Auf diese Weise sind die drei Köpfe der Rappen in verschiedenen Bewegungen wiedergegeben, was das Gespann besonders lebendig wirken lässt. Da das linke Vorderbein des linken Gespannpferdes vom Bildrand überschnitten wird, entsteht wie durch das Zurückblicken des vierten Hetairos auf der linken Seite der Eindruck, dass das Bild nur den zentralen Ausschnitt aus dem Schlachtgeschehen wiedergibt.
Über den Gespannpferden sieht man mehrere nachdrängende Perser. Dem Schöpfer des Bildes kommt es darauf an, die Kopflosigkeit der persischen Reiter anschaulich zu machen, die nicht begreifen, was den Wagenlenker veranlasste, den Streitwagen zu wenden. Der Erste greift sich mit der Rech ten an den Kopf. Der nächste, hinter der linken Hand des Wagenlenkers, schaut zu den andrängenden Griechen nach links. Zurück blickt der Dritte und winkt mit der erhobenen Rechten den Nachfolgenden zu, während der Vierte sich mit der Rechten ratlos an den Kopf fasst. Über dem hoch geworfenen Kopf des rechten Stangenpferdes schaut der Nächste mit weit aufgerissenen Augen zum Großkönig hinüber. Der Letzte hebt die Rechte, um sich gegen die blendende Sonne zu schützen. Er wirkt ratlos. Ganz rechts ist noch ein undeutlicher, am Bildrand auftauchender Kopf zu sehen, der wohl andeuten soll, dass hier noch mehr Perser in die Schlacht eingreifen wollen.
Die Kooperation zwischen Auftraggeber und Künstler
Die am Boden verstreuten Waffen schildern das Blachfeld von Gaugamela, das der mit dunkleren Steinen besetzte Streifen am unteren Rand gleichsam zu einer Bühne macht. Über die Darstellung des Lichtes in dem Bild habe ich ausführlich in meiner früheren Behandlung des Alexandermosaiks geschrieben und verzichte jetzt darauf, ohne vergessen zu lassen, dass das Licht für die stilistische Bestimmung des Kunstwerks besonders wichtig ist. Dieses entstand an der Grenze zwischen der Zeit des 4. Jhs. v. Chr., welche die Vierfarbmalerei (colores austeri) vorzog, und der darauffolgenden Epoche der Malerei mit blühenden Farben (colores floridi).
Abb. 8 Tyche von Antiochia des Euthydemos. Römische Statuettenkopie der hellenistischen Bronzestatue der Tyche von Antiochia am Orontes. Marmor, H 0,47 m. Vorbild um 300 v. Chr. Budapest, Sépmüvészeti Museum.
Bernard Andreae / Budapest, Sépmüvészeti Museum
Im Alexandermosaik ist eine bedeutende Komposition überliefert, in der zwei nicht gleichzeitig mögliche Vorgänge künstlerisch miteinander verwoben sind. Nämlich dass die historische Persönlichkeit, die dem Künstler den Auftrag für das Werk gab, nämlich Seleukos Nikator, neben dem bildbeherrschenden Alexander als entscheidender Mitwirkender der dargestellten Schlacht erscheint. Bei der Betrachtung des Bildes glaubt man, sich vorstellen zu können, wie Auftraggeber und Künstler sich in seiner Werkstatt über das geplante Bild verständigten. Die Wünsche des Auftraggebers regten den Einfallsreichtum des Malers an, der von Seleukos die Zustimmung erwartete. Persönlich erlebt hatte das Schlachtgeschehen nur der Auftraggeber. Er musste dem Künstler eine Vorstellung davon vermitteln. Dieser musste aber auch eine genaue Kenntnis der Vorgänge in der Entscheidungsschlacht und insbesondere des Aussehens der Kämpfenden gehabt haben. Er gibt die reiche Gewandung der Perser genauestens wieder. Möglicherweise kannte er frühere Darstellungen der Schlacht von Gaugamela, z. B. die in der Literatur erwähnten Gemälde des Philoxenos von Eretria, der Malerin Helena (wenn diese nicht eine Fiktion ist) oder von anderen, die allerdings nicht in der Literatur auftauchen.
Das Alexandermosaik ist eine unerschöpfliche Quelle der Kenntnis eines Schlachtgeschehens bei der Eroberung des Perserreichs durch den Makedonenkönig Alexander III. in den Jahren 334–326 v. Chr. Als ein zu Beginn des 3. Jhs. v. Chr. im Auftrag Seleukos’ I. Nikator geschaffenes Kunstwerk, ist das größte erhaltene römische Bildmosaik auch als Nachbildung des verlorenen Originalgemäldes ein Meilenstein in der antiken Kunstgeschichte. Der Schöpfer des Bildes ist namentlich nicht bekannt. Es ist aber nicht auszuschließen, dass es der Maler und Bildhauer Eutychides war, der in Antiochia die Bronzestatue der Tyche dieser Stadt geschaffen hat. Sie ist nur durch Nachbildungen bekannt, von denen eine Marmorstatuette in Budapest besonders aussagekräftig ist (Abb. 8). Der Flussgott Orontes zu Füßen der Tyche ist allerdings nur bei kleinen Bronzenachbildungen überliefert, von denen ein Exemplar im Louvre hervorzuheben ist. Dieser Flussgott belegt, dass es sich um die Tyche von Antiochia handelt. Dass Eutychides mit der Schaffung der Tyche beauftragt wurde, belegt, dass er am Hof Seleukos I. hoch angesehen war. Die stilistische Verwandtschaft der beiden Werke, der Skulptur und des Gemäldes, zeigt sich darin, dass bei ihnen die Darstellung von Bewegung und Gegenbewegung konstitutiv ist.
Die im Alexandermosaik dargestellte Schlacht war der Durchbruch zum Sieg des Makedonenkönigs über das Perserreich. Dass die entscheidende Person in der dargestellten Schlacht nicht der bildbeherrschende Alexander der Große ist, sondern Seleukos I., wird dem Umstand verdankt, dass dieser sich selbst ins Licht rücken wollte. Dem Künstler ist es gelungen, den eigenartigen Auftrag auszuführen, ohne die an das Bild gerichtete Erwartung zu enttäuschen, Alexander als Helden zu sehen.