Zeugnisse des Ersten Punischen Krieges aus dem Meer geborgen

Archäologen haben vor den Ägadischen Inseln Siziliens einen hervorragend erhaltenen römischen Bronzehelm vom Meeresboden geborgen. An dieser Stelle fand 241 v. Chr. die entscheidende Schlacht um Sizilien im Ersten Punischen Krieg statt. Bei dem im vergangenen August geborgenen Helm handelt es sich um ein Modell vom Montefortino-Typ mit vollständig erhaltenen Wangenklappen – ein erstaunlicher Erhaltungszustand nach mehr als zwei Jahrtausenden unter Wasser.

Restaurierter Helm mit zwei separat liegenden Wangenklappen
© Regione Siciliana

„Der ‚Montefortino‘-Helm ist einer der schönsten und vollständigsten, die je geborgen wurden“, erklärte Francesco Paolo Scarpinato, Stadtrat für Kulturerbe und sizilianische Identität. „Diese Entdeckungen bereichern nicht nur unser historisches Wissen über die Schlacht von 241 v. Chr., sondern stärken auch das Bild Siziliens als Hüterin eines einzigartigen Kulturerbes.“ 

Die Bergung des Helms ist Teil eines Projekts der sizilianischen Meeresaufsichtsbehörde, das in Zusammenarbeit mit professionellen Tauchern, Meeresarchäologen sowie internationalen Partnern durchgeführt wird. Im Rahmen von mehr als 15 Jahren Forschung rund um die Ägadischen Inseln wurden beeindruckende Artefakte zusammengetragen, darunter mehr als 30 Helme, 27 bronzene Schiffsrammen, die ursprünglich am Bug von Kriegsschiffen befestigt waren, Schwerter, Speere, Wurfspeere, Töpferwaren und Münzen. Zusammen bilden sie ein einzigartiges archäologisches Zeugnis der historischen Schlacht im Ersten Punischen Krieg.

Ein Stück antiker Schiffswrackteile, mit Algen und Muscheln bedeckt, liegt auf dicken, blauen Schiffstauen an Bord eines Schifes.
Ein 2024 geborgener Schiffsrammsporn © Regione Siciliana
In diesem Jahr konnte außerdem der bereits in einer früheren Kampagne geborgene Rammsporn Nr. 25 gereinigt werden. Er stammt aus der Römerzeit und trägt die Inschrift „Ser. Solpicio C. F. Quaestor Probavi(t)”, was vermutlich bedeutet: „Servius Sulpicius, Quästor, Sohn des Gaius, hat zugestimmt”, wobei der Rammsporn gemeint ist. Gaius, dessen Sohn der ernannte Quästor war, könnte Gaius Sulpicius gewesen sein. Er war Konsul im Jahr 243 v. Chr. und befand sich somit mitten im Ersten Punischen Krieg.

Meldung Regione Siciliana

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