Überraschungsfunde im Baugebiet in Altenberge, Kreis Steinfurt

Eine 4.500 Jahre altes Teil einer Klinge aus Feuerstein und Rückstände einer noch älteren Produktion von Pfeilspitzen sind in Altenberge (Kreis Steinfurt) gefunden worden - eine Seltenheit im sogenannten Kernmünsterland, wie die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sagen.

Arbeitsfoto der Nachuntersuchung durch Mitarbeitende der LWL-Archäologie für Westfalen.
Arbeitsfoto der Nachuntersuchung durch Mitarbeitende der LWL-Archäologie für Westfalen.© LWL/C. Hentzelt

Im Kernmünsterland mit seinen schweren Lehmböden gibt es kaum Fundstellen aus der Steinzeit, so die bisherige Erfahrung. Umso größer war die Überraschung bei den Mitarbeitenden der LWL-Archäologie für Westfalen, als Hobbyarchäologen ihnen ihre Funde aus Trassen der Erschließungsstraßen des Baugebiets an der Bahnhofsstraße in Altenberge vorlegten. Darunter befand sich ein Fragment einer langen, zum Teil überschliffenen Klinge aus Feuerstein. Dieses Fragment stammt aus einer Zeit vor etwa 4.500 Jahren, dem Ende der Jungsteinzeit (Neolithikum) und Beginn des Metallzeitalters in Mitteleuropa.

Einer der Überraschungsfunde aus dem Baugebiet an der Bahnhofstraße in Altenberge: Eine Klinge aus Feuerstein (Silex).
Einer der Überraschungsfunde aus dem Baugebiet an der Bahnhofstraße in Altenberge: Eine Klinge aus Feuerstein (Silex). LWL/S. Rzitki
Weil aber die anderen Funde zeitlich nicht dazu passten, suchten die LWL-Archäologen noch einmal nach. Dabei kam ein Sensationsfund zutage: ein Abfallstück von der Herstellung sehr kleiner Pfeilspitzen, das sich zeitlich in die Periode der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) zwischen 9650 und 4900 v. Chr. einordnen lässt.  Fundstellen dieser Zeit sind im Kernmünsterland eine Seltenheit.

Die Untersuchungen zeigten, dass die Fundschicht durch die langjährige Beackerung des Geländes sehr gestört ist. Eine flächige Ausgrabung des Areals scheine daher kaum lohnenswert, so die Fachleute des LWL. Sicher zu erwarten seien aber Einzelfunde, die mehr Licht auf den Fundplatz an der Bahnhofstraße werfen können. Deshalb begleitet die LWL-Archäologie für Westfalen nun die weiteren Baumaßnahmen.

Meldung LWL

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