2025 wurde die Zusammenarbeit zwischen dem Nationalen Etruskischen Museum der Villa Giulia und dem Lehrstuhl für Etruskologie der Sapienza-Universität Rom für das Projekt „Ausgrabungen und Forschungen im Archäologischen Park von Veji” offiziell aufgenommen. Der Fokus liegt dabei auf dem Heiligtum von Portonaccio, das zu den herausragenden Sakralzentren des antiken Etruriens zählt.
Hightech für die Archäologie
Ein bedeutender Durchbruch gelang mit der erstmaligen vollständigen Erfassung des unterirdischen Tunnelsystems von Veji. Ein interdisziplinäres Team setzte dabei Rover ein, die mit hochentwickelter Sensortechnik ausgestattet sind und speziell für den Einsatz in engen, schwer zugänglichen Räumen konzipiert wurden. Diese ursprünglich für Luft- und Raumfahrtanwendungen entwickelten Geräte leisten nun wertvolle Dienste in der archäologischen Forschung. Dank ihrer ferngesteuerten Navigation und präzisen Datenerfassung ermöglichen sie eine zerstörungsfreie Analyse des antiken Erbes.
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Luana Toniolo, die Direktorin des Nationalen Etruskischen Museums, betont, dass ihre Institution das sakrale Gelände von Portonaccio seit einem Jahr verwalte und unverzüglich Maßnahmen zur wissenschaftlichen und kulturellen Aufwertung eingeleitet habe. Neben klassischen Ausgrabungen kommen neue Methoden zum Einsatz, darunter die innovative Tunnelkartierung, die in der Erforschung Vejis neu ist.
In der neuen Forschungssaison wird auch die vollständige Kartierung der den Untergrund des heiligen Gebiets durchziehenden hydraulischen Strukturen in Angriff genommen. Dabei handelt es sich um ein komplexes System aus Kanälen, Zisternen und Brunnen, das das Campetti-Plateau mit der Terrasse des Heiligtums Portonaccio und dem Cannetaccio-Tal verbindet. Besonders hervorzuheben ist das große heilige Becken beim Apollontempel, ein Relikt etruskischer Ritualpraxis, das nach der römischen Eroberung der Stadt 396 v. Chr. weitergenutzt wurde.
„Das progetto di Veio“, so Massimo Osanna, Generaldirektor der Museen, „steht voll und ganz im Einklang mit den landesweiten Bemühungen der Generaldirektion, Forschungsprogramme an archäologischen Stätten zu fördern. Durch die erneute Untersuchung des Heiligtums von Portonaccio mittels sorgfältiger Ausgrabungen und modernster Technologien erweitern wir unser Wissen über eine der bedeutendsten Stätten Etruriens erheblich. Die Kartierung der Tunnel, die durch zerstörungsfreie Methoden und modernste Instrumente ermöglicht wurde, ist eine Premiere für diese Stätte und unterstreicht den Wert der Zusammenarbeit zwischen Museen, Universitäten und Forschungszentren.“
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