Gemeinsam mit der Universität Istanbul, dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) und dem Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) bringen die Forschenden des Instituts für Prähistorische Archäologie (IPA) der Freien Universität Berlin in das Projekt ihre Expertise zu frühen Jäger-Sammler-Gesellschaften und zur Rolle sozialer Organisation bei der Entstehung monumentaler Bauwerke ein. Ein besonderer Fokus liegt auf innovativen nicht-destruktiven Analyseansätzen, die im neu eingerichteten Fields & Finds-Labor des Instituts für Prähistorische Archäologie entwickelt und erprobt werden. Das Labor verbindet technologische Verfahren mit kulturwissenschaftlicher Interpretation und ermöglicht neue interdisziplinäre Zugänge zur materiellen Kultur prähistorischer Gesellschaften.
„Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir eingeladen wurden, in Göbekli Tepe mitzuarbeiten! Es ist eine große Chance, unsere langjährigen Forschungen zur Monumentalität bei Jäger-Sammler-Gruppen und den dahinterstehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Prozessen nun gemeinsam mit so exzellenten Partner*innen an einem Ort wie Göbekli Tepe fortsetzen zu können“, betont Prof. Dr. Henny Piezonka, Direktorin des Instituts für Prähistorische Archäologie.
Für die Freie Universität Berlin, die über das Institut für Vorderasiatische Archäologie bereits verschiedentlich in die Interpretation der Fundstätte eingebunden war, stellt die Beteiligung am neuen internationalen Projekt in Göbekli Tepe einen wichtigen strategischen Impuls zur weiteren Profilierung ihrer archäologischen Forschung im globalen Kontext dar. Die Arbeiten werden vor Ort vom Archäologen Dr. Lee Clare (DAI) geleitet. Sie sind eingebettet in das großangelegte „Şanlıurfa Neolithic Research Project (Taş Tepeler)“, das von türkischer Seite von der Universität Istanbul unter der Leitung des Prähistorikers Prof. Dr. Necmi Karul koordiniert wird und derzeit 33 internationale Universitäten und Institutionen einbindet. Das Taş-Tepeler-Projekt bietet damit ein exzellentes Umfeld für die langfristige Vernetzung und Weiterentwicklung des Fachs.
Auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs an der Freien Universität Berlin eröffnen sich herausragende Perspektiven, frühzeitig an so hochrangigen international vernetzten, interdisziplinär ausgerichteten Projekten mitzuwirken und praktische Erfahrungen an einem der weltweit bedeutendsten Fundorte der prähistorischen Archäologie zu sammeln – eine Chance von großer Tragweite für Forschung und Lehre.
Meldung FU Berlin
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