Die ab 2023 fortgesetzten Ausgrabungen in Regio V, die die Erhaltungsbedingungen der an das Thermopolium angrenzenden Räume verbessern sollten, brachten wirtschaftlich genutzte Räume und eine kleine Wohnung im Obergeschoss ans Licht, in der vermutlich die Verwalter des Betriebs lebten. In der Erdgeschossebene, die den Kochbereich beherbergte, fanden sich Kochgeschirr wie Mörser und Pfannen sowie zahlreiche Weinamphoren – alle noch an ihrem ursprünglichen Standort.
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Zum Zeitpunkt des Vesuvausbruchs diente der an das Thermopolium angrenzende Raum als Wirtschaftsbereich. Er war funktional eingerichtet: Neben einem Zugang zur sogenannten Balkongasse befanden sich dort ein kleines Bad, Lagerräume für Amphoren und andere Behälter sowie Arbeitszonen zur Verarbeitung und Konservierung von Lebensmitteln. Unter den Fundstücken ragt eine reich verziertes Fayence‑Gefäß hervor – ein wertvolles Zeugnis des intensiven Handels‑ und Kulturaustauschs im antiken Pompeji. Die mit Jagdszenen im ägyptischen Stil verzierte Vase wurde im ägyptischen Alexandria gefertigt. Während ähnliche Gefäße im Vesuvgebiet üblicherweise als Dekoration in Gärten und repräsentativen Räumen dienten, wurde dieses offenbar als Küchenutensil zweckentfremdet. Mithilfe laufender Analysen könnten bald Hinweise auf ihren ehemaligen Inhalt geliefert werden.
Das Obergeschoss gliederte sich in zwei kleine Räume. Einer davon war im sogenannten Vierten Stil mit illusionistischer Architekturmalerei und gelbem Boden geschmückt. Hier entdeckten Forscher Möbelreste und persönliche Gegenstände, teilweise in kunstvoll verzierten Holzkästchen aufbewahrt.
Das Restaurierungsprojekt umfasste nicht nur die Stabilisierung der Bausubstanz, sondern auch die Konservierung der zuvor freigelegten Wanddekorationen. Um Funde und Strukturen zuverlässig zu schützen, entwickelten die Forscher abnehmbare Abdeckungen, die sich unauffällig in die Umgebung einfügen. Eine gezielte Beleuchtung setzt die Räume nun in Szene und macht historische Details für Besucher besser erlebbar.
Weitere Informationen und den vollständigen Bericht finden Interessierte im Pompeii Excavation e‑Journal.