1. Warum brauchen wir eine neue Idee von Zukunft?
Weil unsere Zeit randvoll mit Dystopien ist. Wir leben in der wohlhabendsten Epoche der Menschheitsgeschichte, doch die meisten jungen Menschen denken, dass die nächsten Jahrzehnte düster aussehen. Damit können wir uns nicht zufrieden geben. Ja, es ist auch heute noch gut, Kinder in die Welt zu setzen und nein, künstliche Intelligenzen und Roboter werden nicht den Menschen ersetzen.
2. Wie können wir Kopf und Herz versöhnen?
Für uns im Westen: indem wir das Herz wieder ernster nehmen. Seit der Aufklärung herrscht bei uns eine abgespaltene Rationalität, die sich gnadenlos selbst überschätzt. Doch der Mensch ist nicht nur Hirn. Er hat einen Leib, er hat einen Sinn für Spiritualität und Schönheit. Wir haben uns in Leistungsdruck und einseitiger Vernunftorientierung weit vom Leben in Fülle entfernt. Zeit, heim zu kommen.
3. Welche Rolle spielt der Garten Eden bei der Suche nach einem neuen Morgen?
„Eden“ steht für einen Sehnsuchtsort gelingenden Lebens, eine verlorene Heimat. Es ist kein Zufall, dass Bilder von einem Garten sich in unterschiedlichen Ursprungserzählungen der Menschheit finden. Denn in einem Garten ist alles miteinander verbunden, alles hat seine sinnvolle Ordnung und es ist ein schöner Ort. Genau diese drei Dinge: Verbundenheit, Sinn und Schönheit sind die Grundbausteine einer lebenswerten menschlichen Zukunft. Es geht dabei nicht um die Nostalgie eines verlorenen Paradieses, sondern um die Kraft der Sehnsucht, eine alternative Zukunft zu denken.