Minimalismus: Weniger ist mehr - und macht glücklich

Lernen Sie, wie Sie mit Reduktion mehr vom Leben haben können. Wir haben die Hintergründe der minimalistischen Lebensphilosophie und einige hilfreiche Tipps für Sie zusammengetragen, damit auch Sie neue Ordnung und Zufriedenheit in Ihr Leben bringen können.

Minimalismus
Minimalismus bedeutet nicht nur Einschränkung. Es kommt vor allem auf eine ganzheitliche Einstellung zum Leben an.© Pixabay

Vor allem in unserer westlichen Kultur haben wir über Jahrzehnte gelernt, dass es erstrebenswert ist, viel zu haben. Dass wir umso glücklicher sind, je mehr wir besitzen. Ob das nun Geld und andere materielle Dinge sind – oder auch Ruhm, Ansehen oder eine anderweitig gehobene gesellschaftliche Stellung.

Die Werbung, aber auch Medien und direkte Vorbilder aus den Welten des Entertainments und Sports oder der Politik und Wirtschaft haben uns materiellen Erfolg und sozialen Aufstieg als Ziele präsentiert, die es sich für uns alle zu erreichen lohne. Die uns zu besseren und damit glücklicheren Menschen machen.

Doch gerade in den letzten Jahren hat ein Umdenken stattgefunden. Immer mehr Menschen erkennen, dass eine solche Vorstellung vom Leben in Wahrheit eine Illusion ist und dass sich hinter dem Vorhang des Luxus sehr oft tiefe menschliche Abgründe und eine Leere auftun, die mit keinem Geld der Welt zu füllen ist. Und dass solche Zustände allzu oft zum Gegenteil von Glück führen – und nicht selten sogar in psychischem und körperlichem Leiden enden.

Immer mehr Menschen, die eigentlich viel besitzen – oder viel besitzen könnten – entscheiden sich daher ganz bewusst zum Verzicht. Zum Verzicht auf das große Haus, das teure Auto oder die exklusive Kleidermarke. Sie entscheiden sich für einen minimalistischen Lebensstil. Weil sie erkannt haben, dass Glück doch nicht vom Kontostand oder sozialem Prestige abhängt. Sondern vielmehr von einer Konzentration auf das, was uns wirklich wichtig ist – und das sind viel häufiger nicht-materielle Dinge wie Beziehungen, Freiheit und eine gesunde Emotionalität.

Und aus dieser Erkenntnis heraus entstand in den letzten Jahren das Konzept des Minimalismus, eine aus dem Wunsch nach tieferem Bewusstsein und persönlicher Freiheit geborene ganzheitliche Lebensphilosophie.

Was ist Minimalismus genau?

Das Wichtigste vorweg: Minimalismus bedeutet nicht zwangsläufig den Verzicht auf sämtlichen Besitz und allen Konsum. Er kann es bedeuten – wenn man diesen extremen Weg freiwillig wählt, weil man für sich ganz persönlich erkannt hat, dass tatsächlich die komplette Abkehr zu Zufriedenheit und Glück führt. Aber man kann eben auch einen anderen, weniger extremen, Weg einschlagen – weil man die Erkenntnis gewonnen hat, dass es durchaus einige Dinge gibt, auf die man nicht verzichten kann und will.

Mit anderen Worten: Minimalismus ist kein Gesetzbuch, das mit Paragrafen und Regeln gefüllt ist, die uns ganz genau sagen, was wir tun und besitzen dürfen und was nicht. Vielmehr kann man sich Minimalismus als einen Kompass vorstellen, der uns dabei hilft, zu unserem Ziel zu finden. Dieses Ziel ist für uns alle dasselbe: Glück und Zufriedenheit im Leben. Die Kompassnadel zeigt also für uns alle in dieselbe Richtung. Welchen genauen Weg wir aber einschlagen und an welchen Stellen wir vielleicht ganz bewusst einen kleinen – oder großen – Umweg nehmen, das ist unsere eigene und individuelle Entscheidung.

Aber natürlich steckt im Konzept des Minimalismus – trotz aller persönlichen Entscheidungsfreiheit – immer das Element des Verzichts. Ganz wichtig ist allerdings zu erkennen, auf was wir verzichten sollten, weil es uns salopp gesagt nichts bringt. Weil es unser Leben nur beschwert, anstatt uns dem Ziel näherzubringen.

Im besten Fall hilft uns der Minimalismus dabei, auf diese Weise unnötige Ablenkungen zu vermeiden. Indem wir unser Leben durch Verzicht auf das eine oder andere vereinfachen, ermöglichen wir es uns selbst, weniger Stress zu empfinden und klarer zu sehen und zu denken. Und natürlich schaffen wir uns so auch ganz konkret mehr Zeit im Alltag für die Dinge, die uns wichtig sind.

Wie anfangen? Tipps, minimalistisch zu leben:

Hier haben wir Ihnen einige konkrete Tipps zusammengetragen, die Ihnen dabei helfen können, minimalistisch(er) zu leben.

  • Termine: Verpflichten Sie sich nur zu Terminen, die Ihnen auch wichtig sind.
  • Geld: Halbieren Sie Ihre monatlichen Ausgaben für materielle Dinge. Wenn Sie nach einem Monat feststellen, dass Ihnen eigentlich nichts fehlt, wiederholen Sie diesen Vorgang.
  • Digitales Leben: Bestellen Sie Newsletter ab, die Sie sowieso nie lesen. Löschen Sie Dateien auf Ihrem Computer, die Sie nie öffnen. Versuchen Sie, insgesamt weniger Zeit im Internet zu verbringen.
  • Kleidung: Nehmen Sie Ihre Kleidungsstücke in die Hand und fragen Sie sich: Wann habe ich das zuletzt getragen? Wann werde ich es tragen? Macht mich die Gewissheit, dass es in meinem Kleiderschrank hängt, glücklich? Sie verstehen sicher, worauf das hinausläuft: Wenn Sie das Kleidungsstück weder lieben noch regelmäßig tragen, dann kann es durchaus verschwinden – und im besten Falle noch jemand anderes glücklich machen!
  • Essen: Reduzieren Sie Ihren Konsum von Alkohol, Koffein, Zucker und Fertiggerichten. Versuchen Sie, gesunde und natürlich Lebensmittel zu sich zu nehmen.
  • Laster: Schreiben Sie all Ihre schlechten Angewohnheiten auf – und dann beenden Sie sie.
  • Menschen: Das ist vermutlich der schwierigste, aber in vielen Fällen auch der wichtigste Punkt: Lösen Sie Verbindungen zu Menschen, die Ihnen nicht guttun. Treffen Sie sich nur noch mit den Menschen, auf deren Gesellschaft Sie sich freuen.

Und hier noch zwei Tipps, wie Sie sich am besten von Dingen trennen – seien es Kleidungsstücke, elektronische Geräte oder andere Luxusgüter:

  • Trennen Sie sich in jeder Kategorie – und auch alle Kategorien übergreifend – immer zuerst von dem, das Ihnen am schwersten fällt. Sie werden sehen, danach wird Ihnen der Rest viel leichter fallen.
  • Überlegen Sie bei allem, ob Sie aus Ihrem Besitztum noch ein Geschenk oder eine Spende machen können. Wenn dies der Fall ist, werden Sie feststellen, dass Sie nicht nur eine andere Person glücklich machen, sondern auch Ihnen der Verzicht um ein Vielfaches leichter von der Hand gehen wird.

Natürlich ist ein rein minimalistisch geführtes Leben kein Allheilmittel – und auch nicht für jeden Menschen zwangsläufig das richtige. Egal, ob man sich letztlich dafür oder dagegen entscheidet, die Vorschläge dieser Philosophie zu befolgen, ist es jedoch auf jeden Fall ratsam und hilfreich, sich in regelmäßigen Abständen Gedanken über deren Inhalte zu machen. Das Gesündeste für jeden von uns ist es schließlich letztlich, selbstreflektiert zu sein und so individuelle Stärken ebenso zu erkennen wie potentielle Schwachstellen oder Probleme. Und um genau dies herauszufinden, eignen sich die Tipps zum Minimalismus hervorragend.

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