01. Februar 2021
Eberhard Schockenhoff_Die Kunst zu lieben
Die Sexualethik von Eberhard Schockenhoff
Das postum veröffentlichte Werk des bedeutenden Moraltheologen
»Sexualität ist eine elementare Sprache der Liebe und untersteht als Ars erotica, als kunstvolles Vermögen, einander lustvoll zu begehren, wie alle menschliche Kommunikation dem Ethos der Liebe und der Wahrhaftigkeit. [...] Es ist zu hoffen, dass sich das Lehramt seinen eigenen Einsichten nicht länger verschließt und die durch Amoris laetitia überholten normativen Einzelaussagen dem neuen Bewertungsmaßstab gelingender dauerhafter und verlässlicher Partnerbeziehungen angleicht …« (Eberhard Schockenhoff)
Sex, Liebe und Partnerschaft gehören bis heute zu den heiß diskutierten Themen in Kirche und Gesellschaft. In der katholischen Kirche hat zuletzt der Skandal um den sexuellen Missbrauch die Diskussionen um die Sexualmoral befeuert. Der Synodale Weg ringt hier um einen Neuansatz. Vor diesem Hintergrund unternimmt Eberhard Schockenhoff in seinem letzten großen Werk, das er vor seinem plötzlichen Tod selbst noch weitestgehend vollenden konnte, den Versuch, einen Weg zu einer neuen Sexual- und Beziehungsethik aufzuzeigen.
Als Mitglied des Synodalen Weges (Forum Sexualität) hat er sich bis zuletzt intensiv dafür eingesetzt, das Denken über Sexualität weg vom moralischen Zeigefinger hin zu einer Kunst des Liebens zu führen. Ausgehend von wissenschaftlichen Betrachtungsweisen von Liebe und Sexualität in der Moderne, zeichnet er anhand genealogischer Tiefenbohrungen von der Patristik bis in die Moderne entscheidende Wegmarken der kirchlichen Sexualmoral nach. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich und wandelbar die Sicht auf Liebe und Sexualität sein kann. Unter Einbeziehung der biblischen Perspektiven und im Diskurs mit modernen Humanwissenschaften stellt er die kirchliche Sexualmoral auf den Prüfstand und legt mit Die Kunst zu lieben einen Entwurf vor, der der heutigen Lebenswelt moderner Menschen entspricht und gleichzeitig aus der Tradition der Kirche schöpft.
Mit vorliegendem Werk erweist sich Eberhard Schockenhoff einmal mehr als umsichtiger Brückenbauer und zugleich entschiedener Reformbefürworter. Eine gewichtige Stimme zu einem Schwerpunktthema des Synodalen Wegs!
Eberhard Schockenhoff, 1953-2020, Dr. theol., war Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2001-2016 Mitglied des Deutschen Ethikrats, 2009 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, 2010 Mitglied in der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Autor/in
1953-2020, Dr. theol., war Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2001-2016 Mitglied des Deutschen Ethikrats, seit 2009 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, seit 2010 Mitglied in der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.