»Und er wurde vor ihren Augen verwandelt« (Gebundene Ausgabe)

Fiktion und Wahrheit in neutestamentlichen Geschichtserzählungen

  • Verlag Herder
  • 1. Auflage 2021
  • Gebunden mit Schutzumschlag
  • 256 Seiten
  • ISBN: 978-3-451-39160-6
  • Bestellnummer: P391607

„Und er wurde vor ihren Augen verwandelt“: So heißt es in der Verklärungsgeschichte (Mk 9,2). Aber ist das im historischen Sinn glaubhaft? Handelt es sich hier nicht vielmehr um eine Legende? Diese Frage stellt man sich beim Lesen der Evangelien und der Apostelgeschichte immer wieder, so etwa im Fall der beiden Weihnachtsgeschichten bei Matthäus und Lukas. Deshalb werden diese drei Beispiele gründlich untersucht: Was ist darin historische Nachricht und was Fiktion? Lässt sich beides säuberlich trennen? Und was bedeuten unhistorische Elemente in biblischen Geschichten? Dass sie unwahr sind? Haben nicht auch Legenden und Märchen ihre Wahrheit? Aber inwiefern?

Diese Fragen müssen in einen weiteren literaturwissenschaftlichen und hermeneutischen Horizont gestellt werden. Schon die Antike schlägt sich mit dem Problem des Erfundenen herum, das ganz realistisch aussieht, und fragt, wie glaubwürdig etwa die Erzählungen Homers sind. Man kam schon damals zu der Erkenntnis, dass eine historische Darstellung ohne fiktive Elemente gar nicht auskommen kann, wenn sie anschaulich sein soll. Deshalb stehen am Beginn des Buchs zwei Beiträge, die diese Problematik von der Antike bis in die Moderne verfolgen und einen Lösungsansatz entwickeln: Wir können und sollen die fiktiven Anteile in biblischen Geschichten symbolisch verstehen. Erst so werden diese Erzählungen als ganze wahr.
In diesen thematischen Zusammenhang gehört auch die berühmte Seereise des Paulus mit dem Schiffbruch vor Malta (Apg 27). Denn die moderne Exegese fasst sie heute gerne als romanhafte Erfindung des Lukas auf. Durch historische und literarische Vergleiche lässt sich aber zeigen, dass hier ein realistischer Bericht ohne fiktive Anteile vorliegt.

Das Buch zeigt, dass die biblischen Geschichtserzählungen in einem breiten Spektrum zwischen symbolischer Erzählung und realistischem Bericht anzusiedeln sind. Das muss jede Auslegung berücksichtigen.

Autor

Marius Reiser, geb. 1954, Dr. theol. habil., 1983 Promotion an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen, 1989 Habilitation; 1991 Professor für Neues Testament am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Mainz. 2009 Aufgabe der Professur aus Protest gegen die Modularisierung und Nivellierung des Studienganges Katholische Theologie im Rahmen des Bologna-Prozesses. Forschungen v.a. zur hellenistischen Umwelt und Eschatologie des Neuen Testaments, zu Fragen der Philologie und biblischen Hermeneutik.

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