- Verlag Karl Alber
- 1. Auflage 2008
- Gebunden
- ISBN: 978-3-495-48281-0
- Bestellnummer: 4482816
Erstmals erscheint ein zentrales Werk Maine de Birans, das 1807 von der Berliner Akademie preis gekrönt wurde, in deutscher Übersetzung auf Grundlage der kritischen französischen Edition von 1963 und 1995. Gegen Sensualismus wie Idealismus weist es eine unmittelbar innere Apperzeption auf, deren Bestimmung als "Anstrengung" (effort) affektiv-leiblicher Natur ist - und nicht mehr selbstreflektiv wie bei Descartes und Kant. Als Synthese seiner "Psychologie" im Sinne einer Grundlagenwissenschaft der „Urtatsachen" wird damit nicht nur ein besserer Zugang zu diesem bedeutenden französischen Philosophen erschlossen, dessen deutschsprachige Rezeption weitgehend noch aussteht, sondern auch eine Quelle für die Diskussion des Deutschen Idealismus im 19. Jahrhundert. Durch seine Grundlegung einer konkreten Transzendentalität wird Biran darüber hinaus als ein Vorläufer der Phänomenologie erkennbar.
Übersetzt von Rolf Kühn
Mit einer Einleitung von Rolf Kühn
Autor/in
Pierre Maine de Biran (1766-1824) hatte wichtige Staatsämter inne, führte von 1811 bis zu seinem Tode ein bekanntes „Tagbuch“ und gewann - außer in Berlin - weitere philosophische Akademiepreise in Paris und Kopenhagen für seine Analysen zum Einfluss der Gewohnheit auf das Denken (1802), über das Gedächtnis (1905 sowie über die Grundlagen der Psychologie im Zusammenhang mit der Natur (1912). Er gilt als der „französische Kant“, beeinflusste stark den französischen Spiritualismus bis zu Bergson sowie gewisse Zweige der modernen Anthropologie und nimmt einen zunehmenden Stellenwert in der gegenwärtigen Phänomenologiediskussion in Frankreich ein.