- Verlag Karl Alber
- 1. Auflage 2013
- Kartoniert
- 244 Seiten
- ISBN: 978-3-495-48590-3
- Bestellnummer: 4485900
Der Zusammenhang von Armut und Krankheit ist seit vielen Jahren Gegenstand medizinischer, sozialwissenschaftlicher, politischer, historischer und philosophischer Diskussionen. Viel beachtete Zahlen der Bundesregierung stellten im Jahr 2011 heraus, dass zum ersten Mal seit Jahrzehnten Geringverdiener eine geringere Lebenserwartung haben als Besserverdienende. Ein Blick in die deutsche Geschichte zeigt jedoch, dass sozial schlechter gestellte Personengruppen schon früher in einem deutlich schlechteren Gesundheitszustand lebten. Handelt es sich bei der Untersuchung dieses Phänomens nicht um eine Kernfrage medizinischer und gesundheitspolitischer Überlegungen? Der vorliegende Band versucht, durch eine Fokussierung auf die Anerkennung und Selbstkonstitution von Gesunden und Kranken einen Blick auf ungleiche Gesundheitsverhältnisse zu werfen, der quer zu disziplinären medizinischen oder soziologischen Deutungsansätzen steht. Achtung und Missachtung in der Medizin werden dabei als zentrale, Gesundheitsverständnisse, Gesundheitserleben und Gesundheitsverhältnisse prägende Elemente gesehen. Unter anderem thematisieren Medizinhistoriker, Philosophen, Soziologen, Epidemiologen, Psychiater, Psychologen und Psychosomatiker die Tragweite von Anerkennung und Selbstkonstitution als Schlüsselkategorien in der Deutung der Zusammenhänge von (familiärer) Armut, Krankheit und Gesundheitspolitik.
Mit Beiträgen von Peter Angerer, Heiner Fangerau, Hendrik Berth, Elmar Brähler, Johannes Fischer, Anja Fleischmann, Peter Förster, Günter Fröhlich, Siegfried Geyer, Harald Gündel, Mechthild Heinmüller, Katrin Horns, Sebastian Kessler, Hans-Klaus Keul, Beate Krais, Heribert Limm, Jörg Niewöhner, Igor J. Polianski, Franz Resch, Martin Rüdiger, Astrid Schütz, Yve Stöbel-Richter, Kerstin Westhoff, Markus Zenger
Herausgeber
Heiner Fangerau, geb. 1972; von 2008 bis 2014 Professor für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Ulm. 2014 folgte er einem Ruf an die Universität Köln. Seit 2016 Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin in Düsseldorf. Ehrendoktor der Carol Davila Universität Bukarest, Mitglied der Leopoldina.
Herausgeber
Sebastian Kessler ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist Geschichte und Ethik sozialer Ungleichheit.